Aufrufe und Termine – Migration und Grenzregime: "Das Elend beenden" Bericht von Grenzerfahrungen geflüchteter Menschen zwischen Subsahara und Bremen

Nicht nur aus Syrien, auch aus Afrika flüchten täglich Menschen nach Europa. Sie nehmen den beschwerlichen und oft tödlichen Weg durch die Sahara und über das Mittelmeer auf sich, da sie sich in Europa ein besseres Leben in Frieden und Sicherheit erhoffen. Die Fluchtroute führt dabei durch Nordafrika, aktuell hauptsächlich über Libyen und Marokko als Transit-Länder, und endet oft in Internierungslagern in Italien.

 

Aus den Ländern der Subsahara fliehen die Menschen, weil Landraub und Ausbeutung der Bodenschätze durch europäische Firmen, unfaire Handelsabkommen mit der EU oder Überfischung der Meere durch europäische Fangflotten die wirtschaftlichen Grundlagen ihres Lebens zerstören. Die EU trägt durch Zusammenarbeit mit korrupten und brutalen Regimes wesentlich dazu bei, dass die politische Situation in vielen Ländern der Subsahara unerträglich bleibt. Wir dürfen die europäische Verantwortung für die Fluchtursachen nicht aus dem Auge verlieren. Populistische Forderungen nach härteren Gesetzen werden Menschen, deren Existenz oder Leben bedroht ist, nicht von der gefährlichen und oft tödlichen Flucht abhalten. Es ist daher notwendig, diesem Populismus Forderungen nach legaler Migration entgegenzutellen.

 

Kristina Vogt und Martin Schirdewan werden von einer Reise der Konferenz der Fraktionsvorsitzenden der LINKEN nach Tunis und Palermo berichten. Vor Ort machten sie sich ein Bild von den Fluchtbedingungen und trafen unter anderem Mütter, die ihre auf der Flucht verschollenen Kinder suchen. Die Eindrücke von der Reise sowie mögliche Konsequenzen für die politische Arbeit der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft werden im Anschluss mit den Fluchtaktivisten Geraud Potago und Olaf Bernau diskutiert.