[Nbg] Werbung der Bundeswehr Big-Band gestört

Gegen Krieg

Am 02.September veranstalten die Big Band der Bundeswehr ein Open-Air in Erlangen. Seit Jahren versucht die Bundeswehr vermehrt mit „zivilem“ Veranstaltungen in die Gesellschaft Einzug zu halten und Stimmung zugunsten des Heeres zu machen. Neben zahlreichen Auftritten der Bundeswehr in den Schulen und anderen Bildungseinrichtungen, den Kooperationen mit den Jobcentern und Auftritten auf Messen und in den Innenstädten schlägt auch die Big Band in die selbe Kerbe das Bild der Bundeswehr zu verändern.

 

So soll die Bundeswehr nicht mit Krieg und Mord in Verbindung gebracht werden, sondern soll als Normaler Arbeitgeber mit guten Karriere Aussichten gesehen werden.  Die Bundeswehr soll als ein Friedensbringer betrachtet werden, der Menschen hilft, dass diese Tötungsmaschenerie allerdings vorrangig wirtschaftliche Interessen durchsetzt und Kriege rund um den Globus führt soll nicht zur Sprache kommen. Wichtig ist das gute Image und der normaler werdende Einzug in die Gesellschaft um für die Duldung oder sogar für Kriegsbegeisterung zu sorgen. Immer noch lehnt ein Großteil der deutschen Bevölkerung Kriege ab. Dies macht es den Herrschenden schwieriger so offen zu agieren wie sie es gerne täten und auf der SIKO und anderen Treffen der Kriegstreibern immer häufiger geäußert wird. Von neuer Verantwortung und neuer Macht sprechen sie aber sie meinen Krieg und Konfrontation um Rohstoffe, Einfluss, geostrategische Positionen und Profit.

 

Die Bäckerei-Kette „Beck“ hat sich neben anderen Werbeträgern dazu entschieden auf ihren Brottüten Werbung für das Konzert zu drucken. Hier setzen die lokalen Antimilitaristen der SDAJ an und haben eine kleine Kampagne zu diesem Thema gestartet. An dieser beteiligen sich neben der SDAJ auch die Revolutionär organisierte Jugendaktion (ROJA). Ziel dieser Kampagne ist es, die Werbung aktiv zu stören und auch diejenigen in die Verantwortung zu ziehen die das werben fürs sterben unterstützen und so die Bundeswehr nicht unerwidert agieren zu lassen. Dazu heißt es in der Vorstellung der Kampagne „Thomas Ernst, Stabshauptmann, will am 02. September „in Erlangen eine Sommerparty feiern“. Diese werden wir ihm schon im vornherein ordentlich versauen…“

 

Den Auftakt bildete ein unangemeldeter Flashmob in bzw. vor der Beck-Filiale am Weißen Turm in der Nürnberger Innenstadt. Es wurden Flyer mit der Überschrift „Brötchen ohne Bundeswehr“ und Tüten mit der selben Aufschrift an Gäste und PassantInnen verteilt, die das Anliegen der Bundeswehr entlarven und die Kooperation von Beck mit der Bundeswehr anprangern. Einige AktivistInnen „starben“ bei einem Die-In in der Bäckerei. Andere verzierten die Umgebung mit Slogans wie „Kein werben fürs sterben“ die mittels Kreide angebracht wurden. Der Flashmob konnte ohne Störung seitens der Angestellten und der Polizei fast eine halbe Stunde aufrecht erhalten werden. Erst dann kam ein Einsatzwagen der Bullen und die AktivistInnen lösten ihre flashmobartige Veranstaltung auf und konnten ohne Zwischenfälle gehen. Die Reaktionen der PassantInnen reichten von Unverständnis und Ablehnung bis hin zu Interesse und Solidaritätsbekundungen. Der Flashmob dürfte in der Nürnberger Innenstadt ein häufig gewähltes Fotomotiv der Fußgänger gewesen sein.

 

Wir sehen dies als eine gelungene Aktion. Unser Anliegen ist bei einem großen Teil der Menschen vor Ort auf Interesse gestoßen. In den darauffolgenden Tagen haben AktivistInnen noch die ein oder andere Filiale besucht um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen. Darüber hinaus kann sich auch jeder und jede angesprochen fühlen selbst aktiv zu werden und sich gegen die Kriegspropaganda zu stellen, die Werbeträger in die Öffentlichkeit zu ziehen und damit die Werbung fürs sterben zu stören.