[E]/Essen: PRO NRW-Kundgebungstour sabotiert

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Am 29.08 fand die Kundgebungstour zur Oberbürgermeister_innenwahl von PRO NRW statt. Oberbürgermeister_innen-Kandidat Tony Xavier-Fiedler probierte bei dieser seine menschenverachtende Politik in 4 Stationen populär zu machen. Dies endete vor allem peinlich.

 

Tony-Xavier Fiedlers Forderungen sind unter anderen:

 

- Streichung sämtlicher direkter Geldleistungen an Asybewerber, stattdessen Versorgung ausschließlich durch Sachleistungen

- Unterbringung von Asylbewerbern in kostengünstigen zentralen Sammelunterkünften, z.B. in ehemaligen Kasernen

- schnellstmögliche Bearbeitung der Asylverfahren

- sofortige Abschiebung nach rechtskräftiger Ablehnung des Asylantrages

 

Xavier-Fiedler steht damit für die komplette Vereinnahmung von Geflüchteten durch den deutschen Staat und der Beraubung ihrer Autonomie. Seine Politik entzieht Menschen, die aus Kriegen, existenzbedrohender Armut oder selbst Präferenzgründen entscheiden ihr Land verlassen zu wollen, jegliche Möglichkeit dieses auch dauerhaft zu tun. Freedom of Movement bedeutet bedingungslos wählen zu können, wann mensch wo leben möchte. Das wieso hat niemanden außer die Betroffenen selbst zu interessieren.

 

Dieser reaktionären Politik wurden zum Glück auch während der gesamten Kundgebungs-Tour einige Stimmen entgegengebracht. Die Gegendemonstrationen beliefen sich je nach Standort auf ca. 50-200 Menschen die laut und bunt versuchten den Wutbürger_innen die Laune zu vermiesen. Im Gegensatz zu den Kundgebungsorten in Essen-Schonnebeck, dem Opti-Gewerbepark und Essen-Altenessen, bei denen sich die Zahl der Kundgebungsteilnehmer_innen auf unter 10 beschränkte, war die Stimmung am finalen Stopp in Essen-Frintrop anders. Schon vor einigen Wochen kam es in Frintrop zu Ausschreitungen von den Wutbürger_innen. Für näheres siehe: http://wordpress.antifa-essen.de/2015/08/fluechtlingsfeindliche-buergerv...

 

Schon einige Stunden vor der Kundgebung waren rund um den Frintroper Platz vereinzelt kleinere Gruppen von Neonazis sichtbar. Die Gegendemonstration war leider in Frintrop besonders schwach. Auch der Versuch einer schmalen Gruppe von Antifaschist_innen den Kundgebungsort zu blockieren wurde durch die lokale Polizei verhindert. Es gelang jedoch einer einzelnen Antifaschistin auf den Kundgebungsplatz zu gelangen. Während die Gegendemonstration mit Sprechgesängen und Megafon probierte die Kundgebung zu stören, blieb diese auf dem Platz sitzen bis zum Ende der Kundgebung. Sie ging dann auf benannten Tony-Xaver Fiedler zu und gab sich als Betreiberin einer Schulinitative aus, die ihre Petition vorstellen wolle. Kurzerhand wurde ihr das Mikrofon in die Hand gedrückt. Sie machte die Wutbürger_innen in gepflegtem Tonfall darauf aufmerksam, dass die Geflüchteten mit Sicherheit nach ihren Erfahrungen keine Nazischweine mehr bräuchten die sie nerven und sie sich deshalb doch bitte verpissen sollen. Daraufhin wurde ihr das Mikrofon entrissen und die Polizei geleitete sie zur Gegendemonstration, welche sie mit lautem Jubeln und schallerndem Gelächter empfing.

 

Demoralisiert probierten die Wutbürger_innen noch einmal eine Nationalhymne anzustimmen, was in der lautstarken Stimmung der Gegendemonstrant_innen jedoch unterging. An diesem Tag brannte das ca. 200m entfernte Geflüchtetenheim in Essen-Frintrop nicht. Die Geflüchteten bedankten sich! Danke an alle die da waren!

 

Für immer antifaschistisch!

Wutbürger_innen den Raum nehmen!

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