Da wo es anfing, soll es auch enden - No HoGesa Comeback!

Da wo es anfing soll es auch enden

Genau ein Jahr nachdem etwa 5000 Neonazis und rechte Hooligans in Köln randalierten, rufen mehrere extrem rechte Hooligan-Gruppen für den 24. und 25.10.2015 erneut zu Großdemonstrationen in Köln auf. Noch herrscht offenbar Streit darüber, an welchem der beiden Tagen demonstriert werden soll. Ob sich die Organisator*innen noch auf eine gemeinsame Demo einigen oder sogar mit zwei Demonstrationen zu rechnen ist, bleibt abzuwarten. Eins steht auf jeden Fall schon fest: es muss für das gesamte Wochenende mit einer Großmobilisierung von Nazis und rechten Hooligans nach Köln gerechnet werden. Das Motto „Dergleiche Ort, Diegleiche Demoroute, Diegleiche Uhrzeit, Dergleiche Anmelder“ (Rechtschreibfehler im Original) macht unmissverständlich klar, was das Ziel der Veranstaltung ist: Eine Neuauflage der Geschehnisse vom letzten Jahr. Für die schwächelnden HoGeSa-Strukturen könnte die Neuauflage des „Erfolges“ von Köln ein letzter Versuch sein, die durch Abspaltungen und interne Querelen gebeutelte Szene wieder zusammenzuführen.

 

Das kollektive Gewalterlebnis von 2014 hat nicht nur an vielen Stellen zu einer intensiveren Zusammenarbeit zwischen Hooligans und Neonazis geführt und beispielsweise auch in Köln rechte Cliquen dazu ermutigt, ihren Hass auf die Straße zu tragen. Der Aufmarsch von HoGeSa 2014 kann auch als Startschuss für ein Jahr massiver rassistischer Mobilmachung gesehen werden.

 

Die größte Kölner Neonazidemonstration der Nachkriegszeit und das gleichzeitige Entstehen von Pegida markiert den Beginn eines Jahres, in dem zehntausende Rassist*innen in der BRD auf die Straße gegangen sind - und an Orten wie Freital immernoch fast täglich demonstrieren. Gleichzeitig macht sich eine neue Qualität von Angriffen auf Asylsuchende und ihre Wohnorte, auf Migrant*innen und Linke bemerkbar.


Und während die etablierten Parteien und viele Medien noch uneins sind, wie sie mit dem Phänomen Pegida umgehen sollen und diese Rassist*innen und Nazis zum Teil wahlweise als "Islam-" oder "Asylkritiker" verharmlosen, schafft die Bundesregierung Fakten. Mit der Verschärfung des ohnehin schon ausgehöhlten Asylrechts setzt sie einen Teil der Pegida-Forderungen um.


Im Oktober 2014 war der antifaschistische Widerstand zu schwach, um den Aufmarsch von HoGeSa zu verhindern, nicht zuletzt, weil HoGeSa noch ein relativ neues und unterschätztes Phänomen war. Das wird dieses Mal anders ablaufen! Diesmal werden die Neonazis nicht ungestört ihre Hetze verbreiten und Jagd auf Migrant*innen und Linke machen! Es ist an der Zeit, den rechten Mob in die Schranken zu weisen.

 

Mit einer breiten antifaschistischen Mobilisierung werden wir alles dafür tun, den Naziaufmarsch diesmal unmöglich zu machen. Dabei geht es um viel mehr als darum, sich Nazis und rechten Hooligans in den Weg zu stellen. Es geht darum, gemeinsam ein kämpferisches Zeichen gegen die neuen rassistischen Mobilsierungen zu setzten; gegen einen Staat, der Geflüchtete wie Dreck behandelt und die Mitverantwortung dafür trägt, dass diese zu Tausenden an den EU-Außengrenzen sterben.

 

Auch wenn wir diese Verhältnisse nicht über Nacht beenden werden - zumindest der im Zerfallprozess befindlichen HoGeSa-“Bewegung“ können wir an diesem Wochenende, an dem Ort, an dem sie „groß“ wurde, eine Niederlage bereiten.

 

In diesem Sinne: Da, wo es anfing, soll es auch zu Ende gehen!
#nohogesacomeback