[GÖ] Grenzenlos feministisch kämpfen – kein Platz für Antifeminismus, Rassismus, Homo- und Transphobie!

[GÖ Plakat] Grenzenlos feministisch kämpfen  – kein Platz für Antifeminismus, Rassismus, Homo- und Transphobie!

Heraus zum Internationalen Frauenkampftag! Samstag (07. März 2015) | 14 Uhr | Gänseliesel (Göttingen) (english version) |  Grenzenlos feministisch kämpfen: Kein Platz für Antifeminismus und Rassismus, Homo- und Transphobie! 

 Antifeministische Positionen erfahren in letzter Zeit Aufwind und sind weit verbreitet. Fundamentalistische ChristInnen, Männerrechtler, organisierte Neonazis, RechtspopulistInnen und nicht zuletzt die „WutbürgerInnen“ aus der sogenannten Mitte der Gesellschaft inszenieren sich als VerteidigerInnen traditioneller Familien- und Geschlechterbilder. Sie verbreiten dabei unter großem Medieninteresse altbekannte patriarchale Normen, indem sie sich auf das Bild eines weißen, deutschen „Normalbürgers“ aus der Mittelschicht beziehen. Sie treten für eine angeblich „natürliche“ Geschlechterordnung ein, die sich ausschließlich an heterosexuellen Lebensweisen orientiert.

 

Diese Ordnung sehen AntifeministInnen von feministischen Forderungen wie der Gleichberechtigung aller Geschlechter bedroht und werten diese pauschal als „Genderismus“ ab. Mit der Argumentation, heute sei „doch schon alles erreicht“ wird der Kampf für Gleichberechtigung als „Gender-Wahn“ gelangweilter Frauen* abgetan und Gewalt gegen FrauenLesben und Trans*-Menschen verharmlost. Solchen antifeministischen Positionen gilt unsere Kampfansage.

 

Gegen rassistische Grenzziehungen


Antifeministische Positionen richten sich nicht nur gegen vielfältige Lebensweisen, sondern verbinden sich auch mit dem rassistischen Weltbild von radikalen Rechten, Konservativen und „WutbürgerInnen“. Ein Beispiel hierfür ist die Pegida-Bewegung. Seit ihrem Entstehen als Sprachrohr für unterschiedliche rassistische Vorurteile haben sich Übergriffe auf Migrant*innen und Flüchtlinge in Deutschland mehr als verdoppelt. Pegidas rassistische Angstmache vor einer angeblichen „Islamisierung“ der Gesellschaft nutzt auch vermeintlich feministische Positionen, um rassistische Grenzen zu ziehen:

Das angebliche Eintreten für Frauenrechte dient der Abwertung „nicht-westlicher Kultur“ als gewaltvoll und rückständig und damit der eigenen Aufwertung. In dieser Denkweise werden antifeministische und rassistische Positionen zu dem Ziel miteinander verbunden, weiß-deutsche, männliche und heterosexuelle Privilegien aufrecht zu erhalten.

 

Gegen starre Grenzen zwischen Männlichkeiten und Weiblichkeiten.


Antifeministische Strömungen haben die Vorstellung gemeinsam, dass es nur zwei Geschlechter gibt. Diese hätten grundsätzlich so verschiedene Eigenschaften, Fähigkeiten und Persönlichkeiten, dass zum Beispiel die ungleiche Arbeitsteilung und Bezahlung von Frauen und Männern „natürlich“ und unveränderbar sei.

Diese Vorstellung ist patriarchal, weil sie männliche Privilegien aufrecht erhält und Weiblichkeiten abwertet. Außerdem ist sie Grundlage dafür, dass die weiß-deutsche Vater-Mutter-Kind-Familie rechtlich und gesellschaftlich bevorzugt wird. Indem von einem ‘natürlichen’ Begehren von Männern gegenüber Frauen (und umgekehrt) ausgegangen wird, werden alle nicht-heterosexuellen Lebensweisen abgewertet. Diese Abwertung zeigt sich u.a. in der Hetze gegen sexuelle Vielfalt in Schullehrplänen. An dieser beteiligen sich teilweise dieselben Menschen, die sich auch bei Pegida, bei Kundgebungen gegen Abtreibungsrechte und/oder in der rechten Partei Alternative für Deutschland (AfD) engagieren.

 

Feministisch kämpfen, Grenzen einreißen – am Internationalen Frauenkampftag und auch sonst!


Der Internationale Frauenkampftag geht auf Streiks von Textilarbeiterinnen am 8. März 1908 in St. Petersburg und New York zurück, die für menschenwürdige Arbeits- und Lebensbedingungen und gegen Ausbeutung gekämpft haben. Seit 1921 steht der 8. März u.a. für den Kampf gegen Krieg, für Frauenwahlrecht, für gleichen Lohn bei gleicher Arbeitsleistung, gegen sexualisierte Gewalt und für Selbstbestimmung.

In dieser Tradition kämpfen wir für eine Gesellschaft jenseits von starren Geschlechtergrenzen und Hetero-Zwang, sexistischer und rassistischer Gewalt sowie nationalistischen Grenzpolitiken. Wir kämpfen für eine solidarische Gesellschaft, in der Menschen im Mittelpunkt stehen und nicht nur ihr wirtschaftlicher Nutzen.

 

- Wann und wo? Samstag, 7. März - ab 14h - Gänseliesel Göttingen -

 

Gib Antifeminismus keinen Raum - am 7. März auf der Straße und auch sonst immer und überall!

Jeder Tag ein 8. März!


8. März-Bündnis 2015

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Na hoffentlich darf ich als Betroffene von sexuallisierter Gewalt nicht wie die Jahre zuvor mit Vergewaltigern*, Sexisten* und Rassisten* aus euren Femstar Gruppenzusammenhang etc. auf der Demo zusammen laufen! Ansonsten kann euer Aufruf zur Demo nur als "gut" gemeinter Ratschlag verstanden werden, ohne sich selbst zu reflektieren. Ihr verschleiert und versteckt euch zudem anonym, auch als Täter* hinter einem Aufruf gegen eine Mittelschicht, bürgerlich und rassistisch wie sie ist, der Ihr euch selbst nicht zugehörig fühlt, Ihr ihr aber ebenso angehört und patriarchale Strukturen re- produziert, anstatt sie aufzulösen. U are no feminists*!