Kampagne der kurdischen Jugendbewegung: Lebe nicht den Kapitalismus - Lass den Kapitalismus nicht leben!

YXK

Die Kurdische Jugendbewegung in Europa beginnt ab dem 17. Januar eine Kampagne mit dem Motto "Lebe nicht den Kapitalismus - Lass den Kapitalismus nicht leben!". Das Ziel dieser Kampagne ist es die Organisierung von Selbstverwaltungsstrukturen der Jugend in Europa zu stärken und den Fokus auf den Anti-Kapitalistischen Kampf hier zu setzen. Mit dieser Kampagne sollen die Jugendlichen hinterfragen, welchen Einfluss der Kapitalismus auf ihr Leben hat und Ansätze entwickeln, ein freies Leben mit ihrer eigenen Kraft aufzubauen.

 

Als YXK werden auch wir uns als studierende Jugend an dieser Kampagne beteiligen.


Das kapitalistische System festigt seine Herrschaft vorrangig über die Macht auf unser Bewusstsein. Ein Hauptziel dieser Kampagne ist, es diese "Bewustseinshegemonie" des Systems zu brechen, eine gemeinschaftlich denkende, fühlende und lebende Jugendbewegung zu schaffen und somit die individuelle Kreativität jenseits kapitalistischer Denkmuster zu fördern.

Durch rassistische Organisationen, religiösen Fanatismus, Liberalismus und eine auf temporäre Triebe und Abhängigkeit beschrenkte "Party Jugend" hat das Kapitalistische System in Europa eine Gesellschaft erschaffen, die ihrer Widerstandsdynamik beraubt ist. Durch einen erhöhten Lebensstandard, dass nur durch die brutale Ausbeutung anderer Teile der Welt möglich ist, wird die Gesellschaft der Maschienerie des Kapitalismus fügig gemacht. Während die Kluft zwischen den Reichen und Armen innerhalb der westlichen Zivilisation wächst und die kapitalistische Profitgier auf der ganzen Welt zu Kriegen, sozialen Krisen, Hunger, Armut und die Vernichtung natürlicher Lebensquellen führt, scheinen die Menschen in Europa, blind und taub gestellt, zufrieden mit ihrer Lage zu sein. Grund dafür ist, dass die Gesellschaft ihrer ethischen Werte und ihres politischen Bewusstseins beraubt wurde. Durch einen Individualismus, der jegliche gesellschaftliche Verantwortung ablehnt - das Gegenteil einer freiheitlichen Individualität - werden die Menschen daran gewöhnt, ihre Herzen dem Leid ihrer Mitmenschen und allen ausgebeuteten Lebewesen zu verschließen. Der Sexismus, der sich in allen Ebenen des Lebens verankert hat, erschafft regelrecht eine "Porno-Gesellschaft", in der die Frau auf ein Objekt der sexuellen Befriedigung reduziert wird. Der gesellschaftliche Wesen der Frau sowie die Liebe als einer der größten gesellschaftlichen Werte, wird auf oberflächliche Sexualität begrenzt. Die Jugend als Quelle der neuen Energie, wird eingeängt zwischen Schule, Familie, Drogen, Sexismus, Rassismus, etc, so dass sie kaum die Möglichkeit bekommt, ihre Energie in revolutionären Kampf zu verwandeln. "Wir müssen die eingefrohrenen Herzen und Seelen unserer Klassengesellschaft auftauen", sagte die kurdische Revolutionärin Viyan Soran. Dieses Bewusstsein zu schaffen hat sich die kurdische Jugendbewegung mit dieser Kampagne vorgenommen.


Stoppen wir den Salafismus, Militarismus und die rassistische Welle!


Millionen Jugendliche in Europa sind auf der Suche nach Perspektiven, das Leben lebenswerter, gerechter, bunter und schöner zu machen. Ihr Protest gegen das System endet oft in Perspektivlosigkeit und mentaler Leere. Drogen- und Alkoholabhängigkeit, Bandenkriminalität oder andere Dingen, die die Energie der Jugend regelrecht missbrauchen, sind die Folge. Sie werden durch die Bildungseinrichtungen zu konformen Kadern des Systems gemacht, die die Maschinerie der Ausbeutung aufrecht erhalten. Beispiel dafür ist das Vermarkten der Bundeswehr an Schulen und Universitäten als Ort der Abenteuer, Sportlichkeit und des Aufstiegs dient der Militarisierung der Gesellschaft, um Krieg, Tot, Ausbeutung und somit Imperialismus Salon-Fähig zu machen. Alles Mittel denen sich der Kapitalismus für seinen Erhalt bedient.


Auch rassistische oder fundamentalistische Gruppen, wie Neonazis oder Salafisten, die bewusst vom Staat und Verfassungsschutz gefördert werden, nutzen diese Situation aus, um Jugendliche für sich zu rekrutieren. Mit unserer Kampagne wollen wir unseren Beitrag dafür leisten das Erstarken einer Neofaschistische Bewegung in Europa zu stoppen.


Der Kapitalismus, der sich Krisen und dem Faschismus bedient, ist gegenwärtig in einem Prozess der Neustrukturierung. Kriege werden nicht direkt durch Staaten, sondern durch StellvertreterInnen ausgeführt. Es bilden sich heute weltweit verschiedene faschistische Strömungen, die scheinbar ideologische voneinander entfernt sind, die sich aber alle in der Idee der Bildung einer "homogenen" Gesellschaft vereinen.


Die Veränderung beginnt bei uns!


Durch unsere Kampagne soll sich der Kampf der Kurdischen Jugend in Europa gegen den Kapitalismus verstärken. Durch verschiedene Projekte und Aktionen werden wir gegen die Probleme der Jugend in Europa wie Drogenabhängigkeit, Prostitution, Sexismus, Rassismus und der propagierte Militarismus ankämpfen. Wir werden uns auch weiterhin gegen die Wissenshegemonie des Systems auf akademischer Ebene organisieren, um den Positivismus und alle kapitalistischen Denkschablonen zu überwinden. Banden und Organisationen, die die Kurdische Identität auf nationalistische Weise ausnutzen wollen (z. B. Median Empire oder die KDP) müssen ideologisch und politisch bekämpft werden.


Am 17. Januar wird die kurdische Jugendbewegung den Start der Kampagne "LEBE NICHT DEN KAPITALISMUS - LASS DEN KAPITALISMUS NICHT LEBEN" auf Demonstrationen in Dortmund, Frankfurt, Zürich und Bremen bekannt geben. Als YXK rufen wir ebenfalls zu diesen Demonstrationen auf. Unseren Aufruf zu den Demos in Dortmund, Frankfurt, Zürich und Bremen betrachten wir ideologisch und politisch auf der selben Ebene wie die am selben Tag stattfindende Mobilisierung nach Magdeburg gegen einen möglichen Naziaufmarsch.


 

Gegen Sexismus, Rassismus, Nationalstaat und Kapitalismus!

Für eine geschlechterbefreite-ökologische-demokratische Gesellschaft!


YXK-Verband der Studierenden aus Kurdistan, 15. Januar 2015


 

Ort der Demos:

Bremen Hauptbahnhof: 14:00

Dortmund Hauptbahnhof: 14:00

Frankfurt Hauptbahnhof: 14:00

Zürich Helvetiaplatz: 14:00

 


http://www.yxkonline.com/index.php/20-aktionen/556-lebe-nicht-den-kapitalismus-lass-den-kapitalismus-nicht-leben

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Ich glaube die PKK sieht das anders, mit dem Nationalstaat.

Oder was versuchen sie sich seit Jahren von der Türkei zu erbetteln?

Glauben ist halt das Gegenteil von Wissen. Und du hast keine Ahnung. Die PKK erbettelt sich von niemandem einen Nationalstaat. Aber jetzt bin ich mal gespannt, wie du deine Schwachsinnjsbehauptungen so belegen willst...

Es lebe die PKK!

PKK strebt seit ca 1993 keinen Nationalstaat mehr an!
Auf welchem stand sind manche menschen hier hängengeblieben!?????
Stichpunkt "Demokratischer Konföderalismus" und die "Revolution Rojava"
Räte-Demokratische-Strukturen ohne Staat und nationale Grenzen zeichen die PKK und all seine anderen Organisationen aus.

Ich frag mich echt, warum so viele leute keine Ahnung haben und trotzdem meinen sie müssen ihren Senf dazu geben.
Wer sich ein kleines bisschen für den Nahen Osten und die vielen Völker dort interessiert, sich die Frage schon mal gestellt hat
wie ein friedliches zusammenleben möglich ist, ein anti-imperialistischer kampf aussehen kann und nationalstaaten und grenzen überwunden werden können,
der hätte nicht so ein dummes kommentar abgelassen. Ich kann nur appelieren, über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen.

Aber so weit wollen manche garnicht denken...