Hamburger LKA spricht antifaschistische Aktivist*innen an

Bitte sagen Sie jetzt nichts

Am Donnerstag, den 13.11.2014 und Freitag, den 14.11.2014 suchte die Staatsschutzabteilung des LKA Hamburg in mindestens drei Fällen Personen aus verschiedenen linken politischen Zusammenhängen in Hamburg an deren Privatadressen auf. Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass norddeutschlandweit weitere Personen durch Polizeibeamte persönlich aufgesucht wurden.

 

Diese nach dem Muster von „Gefährderansprachen“ durchgeführten Gesprächsversuche stehen offensichtlich im Zusammenhang mit der Hooligan-Demo am morgigen Samstag in Hannover. Nach den bisher bekannten Fakten sollten in den drei Ansprachen durch das Hamburger LKA erreicht werden, dass die Betroffenen ihren angeblichen Einfluss auf linke antifaschistische Zusammenhänge geltend machen und auf friedliche Proteste hinwirken.

In allen drei Fällen haben die Angesprochenen jedes Gespräch mit den LKA-Beamten konsequent verweigert.

Sollten weitere Personen in Hamburg  von diesen polizeilichen Aktivitäten betroffen sein, meldet Euch beim Hamburger Ermittlungsausschuss, der Roten Hilfe bzw. informiert ggf. Anwält*innen Eures Vertrauens.

Kein Gespräch und keine Zusammenarbeit mit Staatsschutzbehörden!

Anna und Arthur halten das Maul!

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http://www.antifa-kiel.org/index.php/news/items/achtung-gefaehrdeansprac...

 

Am Vormittag des heutigen Freitag, 14.11.2014 kam es in Kiel bei einer Genossin zu einer sogenannten Gefährderansprache durch zwei ausgewiesene Zivilbeamte der Polizei. Die Männer im Alter zwischen 35 und 45 Jahren suchten die Betroffene an ihrer Wohnungstür auf und drohten ihr im schnoddrigen Tonfall, morgen nicht nach Hannover zu fahren, um dort an den antifaschistischen Aktionen gegen den Aufmarsch der rassistischen und nationalistischen "Hogesa" teilzunehmen. Sie bezogen sich dabei auf ein polizeiinternes Schreiben, dass der Genossin jedoch nicht ausgehändigt wurde. Sie betonten, dass "zu erwartende Straftaten extrem niedrigschweillig durch die Polizei unterbunden" würden. Zudem fragten sie nach Details, mit wem und wie die Betroffene morgen plane, nach Hannover anzureisen. Sie verweigerte natürlich jegliche Auskunft. Mittlerweile ist bekannt, dass es heute außerdem mindestens zwei weitere Versuche solcher "Gefährderansprachen" bei Antifaschist_innen in Kiel gegeben hat.


Es ist zu befürchten, dass die Polizei im Laufe des Tages noch bei anderen Genoss_innen auftauchen wird, um weitere Antifaschist_innen, die morgen potenziell nach Hannover reisen könnten, einzuschüchtern. Hierzu sei gesagt (geklaut vom EA Berlin):

"Sogenannte Gefährderansprachen haben einzig und allein Einschüchterung zum Ziel. Sie können persönlich an der Wohnungstür, auf dem Weg zur Arbeit oder auch per Telefon erfolgen und eineN entsprechend meistens völlig unvorbereitet erwischen. Ähnlich wie bei Anwerbeversuchen durch den Verfassungsschutz hinterlassen solche Begegnungen oft die Frage: Warum ich? Letztlich geht man ihnen damit aber schon viel zu sehr auf den Leim – klar haben sie viel zu viel Daten über uns, klar löschen sie diese Daten nicht fristgerecht und klar nutzen sie diese Daten auch immer mal wieder wie es ihnen passt. Wir empfehlen als einzig richtige Reaktion: Tür zu, Gespräch beenden, öffentlich machen (im eigenen Umfeld und bei Antirepressionsgruppen, damit wir einen Überblick erhalten). Bei sogenannten Gefährderansprachen soll schlichtweg eine Drohkulisse aufgebaut werden – geht nicht darauf ein! Macht [morgen] und sonst wann das, was Ihr für richtig haltet. Und passt auf Euch und andere auf – egal ob mit oder ohne “Gefährderansprache”!"

LASST EUCH NICHT EINSCHÜCHTERN! INFORMIERT EURE GENOSS_INNEN!
JETZT ERST RECHT: MORGEN IN HANNOVER "HOGESA" STOPPEN!

Auch in Berlin kam es zu ähnlichen "Ansprachen", hier übergaben die BeamtInnen jedoch "nur" Briefe.