NoHoGeSa

Antifa in die Offensive

Wie mittlerweile jede*r mitbekommen haben dürfte, marschierten am 26.10. die „Hooligans gegen Salafisten“ kurz „HoGeSa“ in Köln. Was mit einer Facebook-Seite begann, der im Rückblick wohl zu wenig Beachtung geschenkt wurde, mündete in einer Demonstration mit über 4000 Teilnehmer*innen. Diese setzten sich nicht nur aus „Freund*innen der dritten Halbzeit“ zusammen, sondern auch aus einer hohen Anzahl von organisierten Neonazis, die sich offen präsentierten.

 

Zwar ist nicht zu bestreiten, dass viele Hooligans – um nicht zu sagen ein Großteil – der Szene zumindest Sympathien für rechte Ideologien hegen oder offen rechts sind, wie beispielsweise die Gruppe „Standarte Bremen“, die des öfteren mit Hakenkreuz-bedruckten T-shirts zu Matches erscheint, oder die „Borussenfront“ aus Dortmund. Ein bekanntes Gesicht dieser Organisation ist Siegfried Borchert (auch bekannt unter dem Namen „SS-Siggi“), der vor kurzem für die Partei „Die Rechte“ in den Dortmunder Stadtrat einzog.

 

Sie alleine könnten jedoch nicht diese Anzahl an Menschen auf die Straße bewegen, was die Szene nicht kleinreden, aber auch davor warnen soll, dass das Milieu größer und gefährlicher als es ist, darzustellen.

 

Fußball bleibt Fußball – Politik bleibt Politik“ !?

 

Oben genannter Siegfried Borchert war ebenso auf der Demo anzutreffen wie Sebastian Kairies, ehemaliges Mitglied der nun verbotenen Kameradschaft „Werwölfe Wismar“, welche 2006 nur durch gezogene Polizeiwaffen davon abgehalten werden konnten Antifas, die gegen den Laden der Neonazis demonstrierten, anzugreifen.

 

Auch vor Ort war Hannes Ostendorf, der Sänger der bekannten Rechtsrockband „Kategorie C“, der mit dem extra für den Anlass komponierten Song „Hogesa“ auftrat. Rassistische Parolen aus dem Lied, sind aus der rechten Szene altbekannt und wollten nicht so ganz zu dem unpolitischen Image, dass sich die Band krampfhaft zu geben versucht, passen. Der Slogan „Fußball bleibt Fußball – Politik bleibt Politik“ wurde für viele rechtsoffene Gruppen in den Kurven Deutschlands zur Rechtfertigung für Stimmungsmache gegen antirassistische und sich gegen Diskriminierung aussprechende Gruppen. Wir wollen auf diese Diskussion gar nicht eingehen, nur betonen, dass ein Mensch mit jeder Tat und in jeder Sekunde politisch ist, und dies nicht am Stadiontor ablegt. Auch die „HoGeSa“ versucht sich unpolitisch, als Vertreterin bürgerlicher Meinungen zu inszenieren und benutzt deshalb oft den Begriff „Patriotismus“ um von der rechten Ideologie abzulenken.

 

Es ist eine Tatsache, dass durchaus Menschen aus der konservativen „Mitte der Gesellschaft“ teil des Aufmarsches waren, aber lange nicht so viele, wie es sich die Veranstalter*innen wohl gewünscht hätten.

 

Durch die Ausschreitungen konnte die Medienlandschaft gar nicht anders als sich dem Thema zu widmen und es kritisch zu analysieren, was nicht heißen soll, dass die meisten Berichterstattungen gut oder nicht oberflächlich waren.

 

Wir, als autonome Linke, müssen uns eingestehen, dass wir das Thema „Fußball und Nazis“ unterschätzt haben. Das muss sich ändern!

 

Nachdem die Organisator*innen feststellen mussten, dass eine Veranstaltung in Hamburg nicht durchführbar gewesen wäre, wird nun für den 15.11. nach Hannover mobilisiert. Dort wird sich zeigen, ob Köln ein einmaliger Tiefpunkt, oder erst der Anfang von „HoGeSa“ war.

 

Für die selbsternannten „Hooligans gegen Salafisten“ soll diese Demo richtungsweisend werden.

Es darf nicht zugelassen werden, dass die Führungspersonen mit ihren mehr oder weniger faschistischen Schlägertrupps einen weiteren Erfolg verbuchen können.

Ein deutliches Zeichen muss gesetzt, und sich dem Pack in den Weg gestellt werden!

Kein Fußball den Faschist*innen! „HoGeSa“- Aufmarsch zum Desaster machen!

Antifa Hooligans!

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Angeblich wurde die Demo von den Cops verboten:

 

http://www.haz.de/Hannover/Aus-der-Stadt/Uebersicht/Polizei-verbietet-Ho...

Bis Montag hat der Demoanmelder aber noch Zeit, sich rechtlich wehren. Zudem ist es möglich, dass die Neonazis das Problem des falschen Versammlungsleisters kurzfristig lösen und darauf hoffen, dass unsere Mobilisierungen aufgehört haben und sie somit problemlos durch Hannover marschieren können.

Die wollen nur die Showbühne fuer sich, ohne sich vor Antifa aengstigen zu muessen....Hannover hatte schon lange keine Chaostage mehr!!!!!!

"Spass im Penny-markt" - Chaostage Hannover !

Gibt es schon einen Treffpunkt und Uhrzeit für eine Gegenveranstaltung von Seiten der antifa? Habe nämlich nur wenig Lust mit Gewerkschaftern zu laufen?
Die Demo wurde genehmigt:
http://www.taz.de/HoGeSa-in-Hannover/!149415/
Ob nun nochmal ein Versuch von den Bullen kommt, das Ganze zu verhindern steht bislang noch nicht fest.
Beste Grüße

GEMEINSAM GEGEN RASSISMUS UND RELIGIÖSEN FUNDAMENTALISMUS!

Treffpunkte und Updates auf http://15n.blogsport.de/ (facebook.com/Hannovergegenhogesa).

THX!