[Scheinfeld] Es gibt kein ruhiges Hinterland!

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Aufruf zum antifaschistischen Widerstand gegen den „Bayerntag“ in Scheinfeld am 24. Mai 2014.

Am 12. Oktober 2013 fand das sogenannte „Live H8“ Konzert im mittelfränkischen Scheinfeld statt und lockte etwa 1000 Neonazis an. Damals spielten die Rechtsrockbands „Division Germania“, „Überzeugungstäter“, „Act of Violence“, „White Resistance“, „Sachsonia“ und „Faust Rache“.

 

Von Seiten der Sicherheitsbehörden und der Stadt wurde das Konzert bewusst verschwiegen, um die öffentliche Aufmerksamkeit auf das kleine Dorf möglichst gering zu halten. Dass man damit den menschenverachtenden Rassisten Tür und Tor öffnen und einem der größten Nazikonzerte Deutschlands den Weg bereiten würde, daran scheint sich keine der Verantwortlichen gestört zu haben.


Sieben Monate später, am 24. Mai 2014 soll die zweite Auflage des „Live H8“ Konzertes unter dem Motto „Break the Silence“ stattfinden, wieder in Scheinfeld und wieder in der Diskothek „Nachtwelt“, die vom Scheinfelder Philipp S. gepachtet wird. Doch dieses mal ist das Konzert nur Teil vom sog. „Bayerntag“, eine vom NPD Landesverband Bayern organisierte und bereits angemeldete Veranstaltung. Angemeldet wurden eine Mahnwache mit 8 Personen am Torturm an der Hauptstraße (derzeit abgesagt weil die Freihaltung von Rettungswegen nicht gewährleistet werden kann), eine Mahnwache und „Friedensgebet“ mit ca. 100 Personen auf dem Freibadparkplatz und eine Kundgebung mit anschließendem Konzert in der Diskothek. Die Kapazität der Diskothek wurde auf 407 Personen festgelegt, wobei eine Außenübertragung auf den Freibadparkplatz im Rahmen öffentlicher Auflagen untersagt wurde. Offizieller Beginn des „Bayerntags“ ist 12 Uhr, das Konzert wurde von 20 bis 4 Uhr angemeldet. Verantwortlich für das Konzert ist der mehr als bekannte NPD Funktionär Patrick Schröder, der mittlerweile nicht nur Bezirksvorstand der NPD Oberpfalz ist, sondern auch sowohl das neonazistische Radioportal „fsn.tv“, als auch das rechtsextreme Kleiderlabel „Ansgar Aryan“ betreibt.


Auf bürgerlicher Seite ruft die Initiative „Scheinfeld ist bunt“ zu einem Treffen auf dem Edeka Parkplatz ab 13 Uhr auf. Nach der Auftaktkundgebung soll sich um 15 Uhr ein Protestmarsch in Richtung Rathaus formieren und nach einer Zwischenkundgebung in einer Abschlusskundgebung am Freibad Parkplatz enden. Desweiteren wird es eine zweite „Anti-Rechts-Kundgebung“ im „Stadion am Lerchenbühl“ geben. Unterstützt werden die Proteste u.a. von verschiedenen Bündnissen gegen Rechts und den Gewerkschaften ver.di und dem DGB.


„Ein Scheinfeld 2, ein weiteres Rechtsrockkonzert, werden wir mit allen Mitteln verhindern“, so wird der Bürgermeister von Scheinfeld, Claus Seifert, noch im Oktober 2013 zitiert . Ob man Seifert aufgrund der Gleichgültigkeit mit dem den Nazis noch vor sechs Monaten begegnet wurde, ernst nehmen möchte und kann, sei an dieser Stelle dahingestellt. Es wird mit Sicherheit bürgerlichen Protest geben, der uns nicht gefallen wird, uns nicht kreativ genug, nicht radikal genug sein wird. Fakt ist allerdings, dass sich ein weiteres Nazikonzert, erst recht in dieser Größenordnung, nicht wiederholen darf! Daher liegt es auch an uns AntifaschistInnen, nicht nur das Nazikonzert, sondern den gesamten NPD Bayerntag zum Desaster für die Nazis zu machen.


Nachdem der Bayerntag der NPD im letzten Jahr an ihrer eigenen Unfähigkeit, Angst und Lustlosigkeit gescheitert, die Partei auf Bundesebene in die Bedeutungslosigkeit abgerutscht und mit personellen Machtkämpfen beschäftigt ist, ist es umso wichtiger, einen entschlossenen antifaschistischen Widerstand zu organisieren und auf die Straße jedes noch so kleinen Dorfes zu bringen. Denn dort fühlen sich die Nazis (noch) sicher, fernab von größeren Städten, auf dem Land mit scheinbar wenig Mobilisierungspotential für Gegenproteste.


Doch nicht mit uns! Wir rufen euch dazu auf, sich am Protest gegen die Nazis am 24. Mai in Scheinfeld zu beteiligen. Redet in euren Gruppen über den Termin, organisiert euch, vernetzt euch, werdet kreativ, organisiert notfalls eigene Proteste mit den vielfältigsten Handlungsformen! Greift ein!


Es gibt kein ruhiges Hinterland! Den gesamten NPD Bayerntag verhindern!

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Das Konzi wird sich nicht verhindern lassen, es werden wieder an die 1000 Nazis kommen und die Bullen werden sicher mit ordentlicher Truppenstärke vor Ort sein

Die Behörden haben zumindest die Besucherzahl auf 500 begrenzt!

Wie wir soeben erfahren haben, ist der Sänger (Spitzname Mohammed) der Band Faustrache wegen schwerer Körperverletzung am gestrigen Samstag verhaftet wurden. Er gilt neben Schröder als einer der Hintermänner und Mitorganisator des Konzerts. Weitere Informationen folgen.