[PL] 12.04. Täterspuren. Ein historischer Stadtrundgang.

Mahngang Täterspuren

Die alliierte Bombardierung der Stadt Plauen jährt sich am 10. April 2014 zum 69. Mal. Seit Jahren nutzen Neonazis dieses Ereignis, um geschichtsrevisionistisches Gedankengut an die Öffentlichkeit zu tragen. Anknüpfungspunkte finden sich dabei nicht nur in der rechten Szene, sondern in der weit verbreiteten Verdrängung der Rolle deutscher Städte und ihrer Bevölkerung im nationalsozialistischen Regime, dem zweiten Weltkrieg und der Shoa.


Der Mythos eines „unschuldigen“ Plauens ist noch immer existent, die wichtige Funktion der Stadt für den Aufstieg des Nationalsozialismus und später die NS-Kriegsmaschinerie bleibt dabei ausgeblendet.

 

Viele Menschen stellten sich seit 2011 auf verschiedenste Art und Weise den Naziaufmärschen entgegen. Dieses Jahr wird es voraussichtlich keinen „Trauermarsch“ der Braunen geben, stattdessen konzentrieren diese sich auf den 1.Mai 2014, für den das Freie Netz Süd eine Demonstration in Plauen angemeldet hat.


Die Jährung des alliierten Bombardements soll dennoch nicht unkommentiert verstreichen.


Wir halten es für notwendig, den ständig wiederkehrenden Opfermythen, ob von ganz rechts oder aus der Mitte der Gesellschaft, ein aufgeklärtes Geschichtsbild entgegen zu halten. Deshalb wollen wir an verschiedenen Eckpunkten der Stadt auf ehemalige Täter aufmerksam machen und den Opfern des nationalsozialistischen Regimes gedenken.


Wir rufen am 12. April zu einem gemeinsamen Mahngang auf, der um 14.30 Uhr am Oberen Bahnhof startet und am Rathaus enden wird.