Anlässlich der erneuten Polizeigewalt

Für alle, dies noch nicht kennen: Die "Bundesarbeitsgemeinschaft kritische Polizisten e.V.", geleitet von einem Thomas Wüppesahl, weist schon seit den Achtzigern auf Rassismus, sexistische Gewalt und mafiöse Strukturen in der Polizei hin. Einerseits kann man die Kritik eines Polizisten wieder kritisch sehen, aber gerade weil sie aus der Truppe kommt, somit viele Interna nennt und kein Blatt vor den Mund nimmt, ist sie auch für Nicht-Grüne interessant.

 

Für seine kritische Kritik wurde Herr Wüppesahl mit 4 Jahren Knast belohnt; ihm wurde unter dubiosen Umständen ein "Raubmordkomplott" angeheftet. Die Justiz braucht keine Gesetze brechen, um Feinde auszuschalten - sie erklärt sie einfach zu Verbrechern.

 

In einem älteren Artikel namens "SS-Runen auf Spinden" schätzte Wüppesahl, dass der Anteil rechtsextremer PolizistInnen "nicht unter 15 Prozent" liege, bei geschlossenen Einheiten wie der Bereitschaftspolizei sogar "über 50 Prozent". Auch nennt er Beispiele für rassistische Morde durch Bullen und Vergewaltigungen von Kolleginnen innerhalb der Truppe. Die Aufklärungsquote tendiert gegen Null. Sein Fazit: "Unser Modell des Rechtsstaats wird von polizeilichen Strukturen unterlaufen."

 

Natürlich ist selber schuld, wer an die antifaschistische Grundordnung der BRD glaubt. Die BePo wurde gegründet als paramilitärisches Todeskommando zur Zerschlagung (kommunistischer) Aufstände. Somit ist die Debatte über "Bundeswehreinsätze im Inneren" so lächerlich wie das Sinnieren über Sex vor der Ehe - es passiert schon die ganze Zeit.

 

Wer "Ausländer" oder "Linke" bekämpfen will, der muss keine Skinhead-Staffel gründen. In der Polizei bekommt man eine staatliche Lizenz dazu, plus Kampfausrüstung und Pension. Niemand mehr soll behaupten, es nicht gewusst zu haben!