[B] Zwangsräumung 27.03.2014, 9.00 Uhr, Reichenberger Str. 73

stop zwangsräumungen

Weder Eigen­tü­mer Bren­ning (CDU, Bur­schen­schaft­ler, Bei­sit­zer der evan­ge­li­schen Schul­stif­tung, An­walt) noch das Ge­richt waren an einer ein­ver­nehm­li­chen Lö­sung für den 31.3. in­ter­es­siert. Die Fa­mi­lie hat Be­ru­fung be­an­tragt, eine Si­cher­heits­leis­tung hin­ter­legt und die volle März­mie­te wurde vom Amt über­wie­sen. Das alles zählt nichts. Bren­nings In­ter­es­se und sein Geld (er hat als Ant­wort auf die Si­cher­heits­leis­tung der Mie­ter­fa­mi­lie auch eine Si­cher­heits­leis­tung hin­ter­legt) zählt mehr. Es geht hier um nur vier Tage!

 

Nun liegt es an uns was wir mor­gen dar­aus ma­chen! Den ak­tu­el­len Stand der Infos + Pla­nun­gen er­fahrt ihr auf cafereiche.​blogger.​de und über zwangsraeumungverhindern.blogsport.de. Im Laufe der Nacht wird das noch ak­tua­li­siert!

 

 

Der Mo­bi­clip mobilisiert zwar für die Demo und Kund­ge­bung am Sams­tag. Das macht ihn für den morgigen Don­ners­tag aber nicht falscher:

 

Verdrängung und Zwangsräumung in der Reichenberger Straße 73 (Bericht & Mobi)

 

Nä­he­re Infos zu die­ser Zwangs­räu­mung:

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Ernst Bren­ning (Ver­mie­ter, Bur­schen­schaf­ter­und Rechts­an­walt) er­wirkt mit Hilfe von Ver­säum­nis­ur­tei­len gegen zwei Miet­par­tei­en (eine fünf­köp­fi­ge Fa­mi­lie und eine al­lein­ste­hen­de Frau) in der Rei­chen­ber­ger Str. 73 Räu­mungs­ti­tel. Ob­wohl die Fa­mi­lie Be­ru­fung gegen das Ur­teil ein­legt, kann Bren­ning die vor­zei­ti­ge Räu­mung durch­set­zen. Die ist auf den 27.​3.​2014 an­ge­setzt. Die Woh­nung wird die Fa­mi­lie also auf jeden Fall ver­lie­ren: Die Voll­stre­ckung der Zwangs­räu­mung wird durch das lau­fen­de Be­ru­fungs­ver­fah­ren (nach Mei­nung des An­wal­tes mit sehr guten Chan­cen) gegen das Räu­mungs­ur­teil nicht aus­ge­setzt. Soll­te die Be­ru­fung in ei­ni­gen Mo­na­ten ge­won­nen wer­den, ist die Räu­mung lange schon voll­zo­gen – eine bo­den­lo­se Saue­rei, die jeg­li­che ver­blie­be­ne Rechts­si­cher­heit von Mie­te­rin­nen und Mie­tern voll­ends un­ter­gräbt. Kurz vor Frist­ab­lauf fin­det die Fa­mi­lie tat­säch­lich nach ein­jäh­ri­ger Suche eine an­de­re Woh­nung und muss nach der Zwangs­räu­mung nicht in die Ob­dach­lo­sig­keit: Ein Glücks­fall!Al­ler­dings zu dem Preis des Ver­lus­tes des ge­wohn­ten so­zia­len Um­fel­des, Kin­der­gar­ten-​ und Schul­plät­ze der Kin­der und der na­gen­den Ge­wiss­heit, nach Strich und Faden ver­arscht wor­den zu sein.
Für das nächs­te Opfer der Bren­nings läuft am 31.3. dann die letz­te Frist aus. In die­sem Fall sol­len Be­lei­di­gun­gen das Ver­trau­ens­ver­hält­nis zer­rüt­tet haben.

In der Rei­chen­ber­ger Str. 73 wurde in den letz­ten 3 Jah­ren ver­sucht min­des­tens 11 Miet­par­tei­en (Fa­mi­li­en und Ein­zel­per­so­nen) aus ihren Woh­nun­gen zu kla­gen oder durch Schi­ka­nen zu ver­trei­ben. 6 Fa­mi­li­en und eine Mie­te­rin muss­ten oder müs­sen ihre Woh­nun­gen ver­las­sen. Teil­wei­se auch durch Zwangs­räu­mun­gen, wie jetzt ge­ra­de wie­der ak­tu­ell eine Fa­mi­lie mit 3 Kin­dern und eine Mie­te­rin. Als Kün­di­gungs­vor­wand dient das „zer­rüt­te­te Ver­trau­ens­ver­hält­nis“ zwi­schen Ver­mie­ter und Mie­ter_in­nen.

Im Fall der Fa­mi­lie hat der Haus­be­sit­zer Bren­ning eine „Schutz­geld­er­pres­sungs-​Kla­ge“ kon­stru­iert. Bei der an­de­ren Mie­te­rin sol­len Be­lei­di­gun­gen der Grund eines „zer­rüt­te­ten Ver­trau­ens­ver­hält­nis­ses“ sein. In bei­den Fäl­len hat die Haus­be­sit­zer­fa­mi­lie Bren­ning Zwangs­räu­mung bei Ge­richts­voll­zie­he­rin Susok be­an­tragt. Der sich teil­wei­se über Jahre hin­zie­hen­de Kla­ge­pro­zess ist eine enor­me phy­sisch-​kör­per­li­che Be­las­tung für die Be­trof­fe­nen. Wer das nicht selbst schon mal durch­ge­macht oder mit­er­lebt hat, kann es sich nur schwer vor­stel­len.

Der Um­gang der Haus­be­sit­zer­fa­mi­lie Bren­ning mit ihren Mie­ter_in­nen ist kein Ein­zel­fall. Im Rei­chen­ber­ger Kiez und auch ber­lin­weit sind un­ver­schäm­te und un­be­zahl­ba­re Mie­ten, kon­stru­ier­te Kün­di­gungs­ver­su­che, Schi­ka­nen und Zwangs­räu­mun­gen bei Haus­be­sit­zer_in­nen und Im­mo­bi­li­en­fir­men be­lieb­te Mit­tel und Me­tho­den noch hö­he­re Ge­win­ne aus ihren Mie­ter_in­nen raus­zu­pres­sen.

Doch trei­ben die Bren­nings es in einem ihrer über 40 Häu­sern in Ber­lin kon­kret auf die Spit­ze. Mie­ter_in­nen und An­woh­ner_in­nen wol­len das nicht län­ger hin­neh­men. Sie haben genug von dem Psy­cho­ter­ror der Bren­nings. Die Men­schen wol­len wie­der ohne Angst vor Ver­trei­bung in ihren Woh­nun­gen leben kön­nen. Darum müs­sen wir sol­che Haus­be­sit­zer_in­nen in ihre Schran­ken wei­sen und sie aktiv und krea­tiv daran hin­dern, sich so un­so­zi­al und men­schen­ver­ach­tend ge­gen­über ihren Mie­ter_in­nen zu ver­hal­ten. Denn letzt­end­lich sind wir als Mie­ter_in­nen die­je­ni­gen, die den Haus­be­sit­zer_in­nen durch un­se­re Miete ihnen ihren Reich­tum und Macht ver­schaf­fen.

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Zehn Gründe für eine radikale, stadtteilübergreifende Reorganisierung der Stadtteilinitiativen - Grund 3 : Bericht von der Zwangsräumung heute in der Reichenberger Str. 73

 

Die Zwangsräumung im Nachbarkiez - höchstens 1000 Meter Luftlinie von unserem Kiez in Alt-Trepow entfernt - wurde mit ca. 1 Stunde Verspätung, also gegen ca. 10:00, vollzogen.

Zirka 100 Menschen demonstrierten vor der Reichenberger Str. 73 gegen die angekündigte Zwangsräumung.
Ein Frühstücksbuffet war aufgebaut.
Anfangs war keine Polizei anwesend. Gegen ca. 8 Uhr kamen die ersten Mannschaftswagen.
Eine Sitzblockade versperrte die Eingangstür. Die Polizei versuchte mehrmals die Blockade aufzulösen.
Die Gerichtsvollzieherin und der Schlüsseldienst wurden über den Hauseingang des Nachbarhauses in den gemeinsamen, durch einen Zaun geteilten, Hof gebracht. Über den Zaun sind Polizei, Eigentümer, Gerichtsvollzieherin und Schlüsseldienst in die Hofteil der Reichenberger Str. 73 gelangt. Bauarbeiter, die im Auftrag der Eigentümer eine freigewordene Wohnung im Haus sanieren, hatten von innen das Hoftor der Reichenberger Str. 73 verbarrikadiert. Aus einem oberen Stockwerk wurde eine Leiter an einem Seil in den Hof gelassen....

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