Angriffe auf Jobcenter und Bürogebäude

Erstveröffentlicht: 
13.03.2014

Friedrichshain/Lichtenberg/Charlottenburg

UpdateUnbekannte haben in der Nacht zu Donnerstag die Jobcenter in Charlottenburg-Wilmersdorf und Lichtenberg attackiert. Außerdem wurde das "Frankfurter Allee Plaza" in Friedrichshain angegriffen. Auf einer von linken Aktivisten genutzten Internetseite tauchten zwei Bekennerschreiben auf.

 

Von Timo Kather

 

Gegen 1.25 Uhr rief ein Sicherheitsmann die Polizei, nachdem er drei kaputte Glastüren am "Frankfurter Allee Plaza" an der Ecke Frankfurter Allee/Voigtstraße bemerkt hatte. In dem Gebäude sind Geschäfte und Büros untergebracht - darunter auch die Geschäftsräume mehrerer Bildungsträger, die im Auftrag des Jobcenters tätig sind. Laut Polizei war auf den Bildern einer Überwachungskamera zu sehen, wie mehrere vermummte Personen in schwarzer Kleidung mit Hämmern auf die Scheiben der Glastüren einschlugen und dann über die Rigaer Straße flüchteten. Am Donnerstagnachmittag tauchte auf der linken Internetseite "linksunten.indymedia.org" ein anonymes Bekennerschreiben auf, dessen Verfasser sich als "einige Autonome" bezeichnen.

Demnach habe der Angriff der im gleichen Gebäude untergebrachten Niederlassung des Unternehmens WISAG gegolten, das unter anderem im Auftrag der BVG Fahrgastkontrollen durchführt.

Der zweite Anschlag ereignete sich um 1.30 Uhr. Unbekannte schleuderten Steine gegen die Fenster des Jobcenters Charlottenburg-Wilmersdorf am Goslarer Ufer, außerdem wurde die Fassade des Gebäudes mit schwarzer Farbe beschmiert. Die Täter entkamen. Auch in diesem Fall wurde am Donnerstagnachmittag ein Bekennerschreiben auf "linksunten.indymedia.org" publiziert. Eine "Autonome Gruppe Berlin" schrieb, man habe "aus Hass auf Staat, Nation und Kapital" gehandelt.

Der dritte Angriff, diesmal gegen das Jobcenter Lichtenberg in der Gotlindestraße, wurde gegen 2.30 Uhr bemerkt. Genau wie in Charlottenburg wurde die Fassade des Gebäudes mit schwarzer Farbe beschmiert, Pflastersteine flogen gegen die Glastüren am Eingang. Der oder die Täter entkamen unerkannt; ein Bekennerschreiben steht noch aus.

Der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.