SpätaussiedlerInnen gründeten Landesverband des extrem rechten „Arminius-Bund“

Arminius-Bund, LV Baden-Württemberg

Mitte Juni 2013 haben offenbar deutschnationale SpätaussiedlerInnen in Baden-Württemberg den Landesverband des extrem rechten „Arminius-Bund des deutschen Volkes“ gegründet.

 

Dem „Arminius-Bund“ steht auf Bundesebene Johann Thießen aus Hürtgenwald im Kreis Düren in NRW vor. Der Elektroingenieur ist auch Vorsitzender der revanchistischen Kleinstpartei „Bund für Gesamtdeutschland” in NRW. Ansonsten bewegt sich Thießen aber eher im Umfeld der NPD. So war er bei den Kommunalwahlen 2009 NPD-Kandidat im Kreis Düren.


Weiterhin ist er Vorsitzender der „Schutzgemeinschaft ‚Deutsche Heimat’ der Deutschen aus Russland e.V.“ und ist aktiv im „Freundeskreis der Russlanddeutschen Konservativen“ (auch: „Russlanddeutsche Konservative“ / Vereinigung „National-Konservative Deutsche aus Russland“). Die „Russlanddeutschen Konservativen“ stehen der NPD nahe und sollen für diese unter deutschnational ausgerichteten SpätaussiedlerInnen werben. Thießen verlas auch auf dem NPD-Bundesparteitag 2008 in Bamberg ein Grußwort „der“ Russlanddeutschen. Ansonsten steht diese Gruppe dem Milieu der HolocaustleugnerInnen nahe, was sich derzeit vor allem in der „Europäischen Aktion“ versammelt. Hier sollen SpätaussiedlerInnen durch ihre Sprachkenntnisse die BrückenbauerInnen in einer deutsch-russischen Allianz spielen, mit der man hofft „USrael“ (USA + Israel bzw. Verschwörungs-Chiffre für 'jüdisch beherrschte' USA) etwas entgegen setzen zu können.

Um unter SpätaussiedlerInnen für Deutschnationalismus und die NPD werben zu können, wurden mehrere Organisationen gegründet. Der Arminius-Bund scheint eine solche zu sein. Dem am 15. Juni 2013 in Pforzheim gegründeten Landesverband gehören laut Homepage im Vorstand an:

 

  • Paul Wahnsiedler aus Pforzheim als Landesvorsitzender  
  • Viktor Baimler aus Ravensburg als stellvertretender Landesvorsitzender
  • Lydia Walz aus Karlsruhe als Landesschatzmeisterin 
  • Wladimir Fendel aus Stuttgart als Landesschriftführer


Während einige deutschnationale SpätaussiedlerInnen mit der NPD flirten, zählen viele SpätaussiedlerInnen zu den Opfern von Alltagsrassismus oder werden sogar Opfer von rassistischer Straßengewalt durch Neonazis. So erstach in der Nacht vom 19. auf den 20. Dezember 2003 in Heidenheim ein 17-jähriger Neonazi drei Spätaussiedler-Jugendliche.