Berlin: Liebknecht-Luxemburg-Wochenende 2014

ll demo

Mehrere Tausend Menschen zogen am Sonntag Morgen im Rahmen der traditionellen Liebknecht – Luxemburg Gedenkdemonstration vom U-BHF Frankfurter Tor zu Gedenkstätte der Sozialisten in Friedrichsfelde. Sie Gedachten damit den beiden Mitbegründern der Kommunistischen Partei Deutschlands und den weiteren Opfern der blutige Niederschlagung des Spartakus-Aufstandes durch eine grosse Koalition aus SPD und rechtsradikalen Militaristen im Januar 1919. Über 500 davon beteiligten sich am revolutionären und internationalistischen Block zu dem die ARAB gemeinsam mit den Genoss_innen des revolutionären Bündnis 3A und des Kurdistan Solidaritätskomitee Berlin aufgerufen hatte. Neben revolutionären Organisationen aus der Türkei und Kurdistan prägten auch baskische und palästinänsische Genoss_innen den Block.

 

Zu Beginn wurde ein Grusswort von unserem Freund Adel verlesen, der seit Oktober in der JVA Moabit in Untersuchungshaft sitzt. Vorgeworfen werden ihm diverse Neonazis bedroht und beklaut zu haben sowie durch einen ausgetreckten Mittelfinger 2 Berliner Zivilbeamte „in ihrer Ehre eingeschränkt“ zu haben. Er wünschte allen eine kämpferische und lautstarke Demonstration und forderte dazu auf- dem Beispiel Karl und Rosas folgend – sich nicht von der staatlichen Repression einschüchtern zu lassen und sich weiter grade zu machen gegen Staat, Kapital und Nazis.

 

Neben dem wiedererstarken des deutschen Imperialismus 100 Jahre nach Beginn des 1.Weltkrieges und dem Verrat der SPD war ein weiterer Schwerpunkt im Block das Gedenken an die kurdischen Revolutinäre Sakine, Leyla und Fidan die vor einem Jahr in Paris vom türkischen Geheimdienst ermordet worden waren. Viele Menschen im Block hielten Schilder mit dem Foto von Rosa Luxemburg und der PKK-Mitbegründerin Sakine Canzis auf dem das Pablo Neruda Zitat „Sie können alle Blumen abschneiden – aber nicht den Frühling aufhalten“ stand. Am Samstag hatten sich zehntausende Menschen aus ganz Europa in Paris zu einer Demonstration versammelt um ein Ende des türkischen Staatsterrors und eine Aufklärung über die Verstrickung des französischen Geheimdienstes in den Mordanschlag zu fordern. Auch die Situation der politischen Gefangenen im Baskenland war im Block ein Thema. Ebenfalls am Samstag beteiligten sich am baskischen Bilbo c.a. 100 000 Menschen an einer verbotenen Demonstration für die politischen Gefangenen von der solidarische Grüsse an die LL-Demo übermittelt wurden.

Während sich die Polizei während der Demonstration im Hintergrund hielt stürmte sie nach dem Ende den Lautsprecherwagen des revolutionären und internationalistischen Blocks. Angeblich missfiel ihnen ein Song der Punkband WIZO. Nach einigen Schikanen und Personalienabgabe wurde der Lautsprecherwagen samt Mitfahrenden wieder Freigelassen.

 

Am Samstag Abend hatten mehrere hundert Menschen auf der traditionellen LL-Party von ARAB und SDAJ im Kreuzberger Bi-Nuu für die Freiheit von „Brother Adel“ gefeiert. Neben Auftritten des Kreuzberger Rappers PTK und der Refugee Musikcombo „Antinational Embassy“ spielte Turgay vom Refugee-Strike revolutionäres türkisches Liedgut auf dem Saz. Maxim von KIZ und Staiger (Royal Bunker Books) hatten zuvor in einer szenischen Lesung kontrovers-dadaistische Literatur vorgetragen. Zuvor diskutierten ca 2000 Menschen in der Charlottenburger Urania über Krieg und Frieden auf der Rosa Luxemburg Konfernz der jungen Welt.

 

Fotos: facebook.com/media/set/?set=a.732351360109259.1073741826.192001100810957&type=1

 

ARAB.ANTIFA.DE

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Was offenen Stalin-/Mao-Gegner_innen in der Vergangenheit blühte ...

http://geigerzaehler.blogsport.de/2012/01/15/nein-neiu-das-ist-nicht-der...

Na klar waren wieder ein Haufen Idioten am Start. Horrorshow mit Portraits von Stalin und Mao und der Parole "Marx, Engels, Lenin, Stalin, Mao". Es gab aber auch einen libertären Block, der aber leider nicht so auffällig war wie die autoritären Knallhamster.

Ihr wähnt euch in der Tradition von Rosa Luxemburg, in Wahrheit steht ihr in derjenigen ihrer Leninistischen Gegner. Für euren Palästina/Kurdistan/Baskenland-Nationalismus hat Rosa bereits vor mehr als 100 Jahren die richtigen Worte gefunden (siehe unten). Es ist eine Schande, dass sich Linksradikale wie ihr so wenig mit der Geschichte sogar der deutschen Linken auskennen. Solange das so bleibt und ihr unreflektiert versucht, ungebrochen an die linke Geschichte in ihrer Gesamtheit anzuknüpfen, kann es keine kommunistische Bewegung in Deutschland geben. Eigentlich müsste es momentan gerade darum gehen, sich die Widersprüche der Geschichte der Arbeiter_innen-Bewegung bewusst zu machen, diese zu analysieren und durch eine klare Positionierung gegen die autoritäre Traditionslinie des Marxismus wieder in die Offensive zu kommen.

 

 

"Der Gedanke des Klassenkampfes kapituliert derzeit vor dem nationalen Gedanken. (…) Der Nationalismus ist augenblicklich Trumpf. Von allen Seiten melden sich Nationen und Natiönchen mit ihren Rechten auf Staatenbildung an." (Rosa Luxemburg: Fragment über Krieg, nationale Frage und Revolution, zitiert nach: Annelies Laschitzka: Rosa Luxemburg, Berlin 2002, S. 577 f.)

 

"Die Phrase von der Selbstbestimmung und die ganze nationale Bewegung (…) bildet gegenwärtig die größte Gefahr für den internationalen Sozialismus. Durch die dröhnende nationalistische Phraseologie haben die Bolschewiki das Proletariat verwirrt und der Demagogie der bürgerlichen Klassen ausgeliefert." (Rosa Luxemburg: Zur russischen Revolution (1918), in: Jörn Schütrumpf (Hg.): Rosa Luxemburg oder Der Preis der Freiheit, Berlin 2006, S. 84 ff.)

 

"Die Sozialdemokratie ist also nicht zur Verwirklichung eines Selbstbestimmungsrechts der Nationen berufen, sondern des Selbstbestimmungsrechts der arbeitenden Klasse, der ausgebeuteten und unterdrückten Klasse – des Proletariats." (Rosa Luxemburg: Nationalitätenfrage und Autonomie (1908), Berlin 2012, S. 73)

 

"Das ›Selbstbestimmungsrecht der Nationen‹ ist bereits auf den ersten Blick eine Umschreibung der alten Losung im bürgerlichen Nationalismus aller Länder und aller Zeiten." (Luxemburg: Nationalitätenfrage und Autonomie, S. 45)

 

Zum Weiterlesen: http://jungle-world.com/artikel/2014/01/49096.html

...und sie hat sozialistische Staaten als Ziel immer erstrebt!

Staatlichkeit und Nationalismus ist nicht das selbe. Davon abgesehen war das Ziel Rosas nie sozialistische Staaten, sondern ihr Ziel war der Kommunismus. Sozialistische Staaten sah sie lediglich als notwendige Übergangslösung zum Kommunismus an und selbst dabei plädierte sie für möglichst wenige und dafür große Staaten.

Ist ja peinlich 8000-10000 Leute die järlich Rosa vereinnahmen doch gibt es offensichtlich kaum jemand der/die ihre Ansichten kennt.

Ist ja unglaublich, was ihr antideutschen Euch einbildet.

 

Die sozialistischen Staaten waren bei ihr der einzige Garant für eine Verteidigung der Gleichberechtigung von Nationen und der Vermeidung imperialistischer Barbarei! Lies doch selbst ihre junius Schriften von 1916..

So, ich gehe davon aus die weiter oben zitierten Aussagen stammen tatsächlich von Rosa Luxemburg; diese Positionieren sich klar gegen Nationalismus und trotzdem brabbelst du hier von "Gleichberechtigung von Nationen"?

Ich dachte immer das Ziel sei die Gleichberechtigung von Menschen und bin auch, mit dem was ich von Rosa Luxemburg weiß, davon ausgegangen dass das auch ihr Ziel war.

 

Für mich funktionieren das Konstrukt Nation und die Gleichberechtigung von Menschen nicht zusammen, sozialistische Nationen/Staaten sind da nur bedingt besser.

Unter dir steht gross und breit wie rosa die Dinge gesehen hat...und auch, dass sie als antiimperialistin davon ausging, dass nur der sozialismus, der sozialistische staat, die Gleichberechtigung der Nationen gewährleisten kann.

 

 

Ach für dich unten fett die Quelle, aus den bekannten Julius broschüren...

Es werden doch gany konkrete Zitate genannt. Statt dich zu wiederholen, wie ware es mal mit Gegenargumenten?

dann würde selbst dir der von Rosa gemachte Unterschied zwischen bürglichen Nationen und sozialistischen Nationen, zwischen bürgerlichen Nationalismus und sozialistischem Nationalismus, zwischen dem bürglicherlichen Recht auf Selbstbestimmung der Nationen und dem sozialistischem Recht auf Selbstbestimmung der Nationen auffallen.

 

Aber weeste, 20 Jahre antideutsche Verdummung in der jungle World, mit der Absicht Rosa und Karl als "antinationale Charaktere" zu verunglimpfen haben halt bei dir ein Bildungsniveau zurückgelassen, dass sich darin erschöpft, nicht mal zu begreifen das Rosas und Karls Antiimperialismus und sozialistischem Recht auf der Selbstbestimmung sozialistischer Nationen, den sie aus der gewalttätigen bürgerlichen Ökonomie kapitalistischer Staaten studierten, der Kern ihrer Schlußfolgerung war.

 

Die Jungle World hat es als  antideutsches Leitmedium fertig gebracht, Rosas Antiimperialismus nicht mal mehr zu erwähnen und sie völlig zu entstellen.

Danke, danke, danke für diese kritische Intervention in diesen nationalistischen Taumel.

"Der internationale Sozialismus erkennt das Recht freier, unabhängiger, gleichberechtigter Nationen, aber nur er kann solche Nationen schaffen, erst er kann das Selbstbestimmungsrecht der Völker verwirklichen. Auch diese Losung des Sozialismus ist, wie alle anderen, nicht eine Heiligsprechung des Bestehenden, sondern ein Wegweiser und Ansporn für die revolutionäre, umgestaltende, aktive Politik des Proletariats. Solange kapitalistische Staaten bestehen, namentlich solange die imperialistische Weltpolitik das innere und äußere Leben der Staaten bestimmt und gestaltet, hat das nationale Selbstbestimmungsrecht mit ihrer Praxis im Krieg wie im Frieden nicht das geringste gemein.

 

Noch mehr: in dem heutigen imperialistischen Milieu kann es überhaupt keine nationalen Verteidigungskriege mehr geben, und jede sozialistische Politik, die von diesem bestimmenden historischen Milieu absieht, die sich mitten im Weltstrudel nur von den isolierten Gesichtspunkten eines Landes leiten lassen will, ist von vornherein auf Sand gebaut."

 

http://www.marxists.org/deutsch/archiv/luxemburg/1916/junius/teil7.htm

d

4 zitate völlig unhistorisch in den raum geworfen sollen jetzt die antagonistische gegenerschafft von luxenburg und lenin beweisen

 

mal davon abgesehen das selbstbestimmungsrecht der völker nicht gleich selbstbestimmungsrecht der völker ist

wird der prinzibelle solidarische charackter den rosa luxenburgs kritik an bestimmten aspekten der russischen revoulution hatte völlig ausgeblendet

 

ich würde sofort jede wette eingehen das du den zitierten aufsatz nicht gelesen hast

Für PTK, der auf der LLL-Party auftreten durfte, ist das Feindbild klar:

 

"Ich seh' zwei schwule Bonzenjungs,

in Designerhemden,

laufen am Kotti rum,

und sie halten Händchen." (aus dem Track "Anti Turista")

 

Was hier interessiert, ist nicht, dass der Typ nicht rhymen kann, sondern dass eine vermeintlich antifaschistische Gruppe einem Musiker eine Plattform bietet, dessen Musik sich durch Hetze gegen Homosexuelle, Touristen und "Yuppies" auszeichnet.

Kann eigentlich einer der selbsternannten Meistertheoretiker, die hier gegen den "nationalistischen Taumel" anschreiben, zwischen Nationen total unterschiedlichen Charakters unterscheiden, oder ist schon das zuviel verlangt? Man muss mit der baskischen Unabhängigkeitsbewegung nicht solidarisch sein (obwohl ich glaube, dass das richtig ist), aber sie mit dem deutschen Nationalismus während des 1. WK gleichzusetzen ist absurd (was implizit dadurch passiert, dass hier Rosas Zitate gegen selbigen als Beleg für den "nationalistischen Taumel" des betreffenden Blocks auf der Demo herangezogen werden). Der "Nationalismus" der abertzalen Linken im Baskenland hat mit dem deutschen rein gar nichts gemeinsam, schon die Definition dessen, wer denn eigentlich zu dieser "Nation" gehört, ist völlig anders. Im übrigen muss man Nationalstaaten nicht mögen oder für die ultima ratio der Geschichte halten - tut auch keiner in dem kritisierten Block. Aber man kann bestimmten "nationalen" Bewegungen attestieren, dass in ihnen sozialistische oder gar anarchistische (wie bei der kurdischen, was ihr Idioten auch leicht rausfinden könntet, wenn ihr die Sachen mal im Original lesen würdet, die ihr ständig "kritisiert") Zielvorstellungen präsent sind. Euer "Antinationalismus" ist nicht mehr als eine Szenemode. Ihr glaubt, wenn ihr eine kurdische oder baskische Fahne seht, wisst ihr schon "aha, uhu, Nationalismus", die Inhalte selber interessieren euch nen Scheiss. Und warum: Genau, weil ihr gelangweilte deutsche Mittelstandsdeppen seit, die Kurden, Palästinenser, Basken, usw. sowieso nur aus dem Fernsehen kennen. Ahoi.

Warum sind denn auf dem "Free Adel"-Bild im Hintergrund die Handzeichen der Grauen Wölfe zu sehen? Neue Bündnispartner oder scheiß Konzert?

gegen repression und so und dann auf feacebook verlinken, ihr seid die wahren revoluzza OMG

wir haben den link in text verwandelt