US-Botschaft warnt vor Hamburger Gefahrengebiet

Erstveröffentlicht: 
07.01.2014

Müssen sich Amerikaner vor Ausflügen in die Hamburger Innenstadt fürchten? Die US-Botschaft in Berlin warnt ihre Bürger vor Demonstrationen im von der Polizei ausgerufenen Gefahrengebiet. Auch ohne Ausweis sollte sich niemand in den betroffenen Stadtteilen bewegen.

 

Berlin - Die US-Botschaft hat laut einem Zeitungsbericht per E-Mail eine Warnung an Landsleute verbreitet, die in Hamburg leben oder die Stadt in den nächsten Tagen besuchen möchten. Sie sollten in der zum Gefahrengebiet erklärten Sperrzone Vorsicht walten lassen, "besonders in der Nähe von großen Versammlungen, Protesten oder Demonstrationen", zitierte der "Tagesspiegel" aus der Mail.

 

In Teilen von St. Pauli, Altona und dem Schanzenviertel hatten die Behörden am Samstagmorgen wegen der jüngsten Krawalle ein sogenanntes Gefahrengebiet eingerichtet. Nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Dienstag sollen die verdachtsunabhängigen Polizeikontrollen in dem Bereich, in dem Zehntausende Menschen wohnen, vorerst weitergehen. In dem neu ausgewiesenen Gefahrengebiet wurden am Wochenende mehr als 400 Menschen überprüft. Dabei sind nach Angaben der Polizei gut 90 Aufenthaltsverbote und 8 Platzverweise ausgesprochen worden.

 

Die US-Botschaft sieht sich deswegen genötigt, US-Amerikaner auf die Situation einzustellen: Die Polizei könne Personen ohne Ausweispapiere in der Zone, zu der weite Teile der Innenstadt gehören, ohne Begründung festhalten. Zudem habe die Polizei zusätzliche Autorität, Personen zu stoppen oder ihnen den Aufenthalt in bestimmten Stadtteilen zu verbieten.

 

Weiter heißt es in dem Sicherheitshinweis: Auch zunächst friedliche Demonstrationen könnten in Gewalt ausarten. Die Pressestelle der US-Botschaft bestätigte auf "Tagesspiegel"-Anfrage die Authentizität des Schreibens. Es handele sich dabei um "eine Routineangelegenheit", hieß es.

ade/dpa