Protestaktion von Gefangenen im Abschiebeknast Ingelheim

Ingelheim. Sondereinsatzkräfte der Polizei haben am Montag nach mehreren Stunden eine Protestaktion von Insassen des Abschiebegefängnisses Ingelheim beendet. Dabei seien nach ersten Erkenntnissen drei Insassen leicht verletzt worden, teilte die Polizei am Abend mit. Zwei andere würden noch im Krankenhaus untersucht.
Insgesamt hatten sich 22 Insassen verbarrikadiert.


Die Aktion hatte kurz vor Mittag begonnen, als sich ein 25-jähriger Mann aus Marokko gegen seine Abschiebung wehrte. Laut Polizei erklärten sich 21 andere Insassen mit ihm solidarisch und verbarrikadierten sich. In einer Presseerklärung betonte die Polizei, auf Deeskalation gesetzt zu haben.

In Gesprächen habe die Polizei die Demonstranten dazu bewegen können, die Barrikaden abzubauen, um Unterhändler nach draußen zu lassen. Diesen Augenblick hätten die SEK-Kräfte genutzt, um in den Trakt einzudringen und alle Insassen unter Kontrolle zu bringen. Gegen sie wird nun wegen Gefangenenmeuterei ermittelt.

Rund 50 Menschen demonstrierten im Anschluss an die Aktion am Abend
in Mainz gegen Abschiebung. Zu Zwischenfällen kam es dabei laut Polizei zunächst nicht. (dpa)