[PF] Goldstadt wird zur Festung

Erstveröffentlicht: 
20.02.2013

Goldstadt wird zur Festung

Olaf Lorch-Gerstenmaier
Pforzheim

Polizei rechnet am 23. Februar mit Rekordzahl von Linksautonomen.
Über 1000 Polizisten wollen Sicherheit der Bürger gewährleisten.

 

Knapp 1000 Polizisten, bestehend aus Beamten der Polizeidirektion Pforzheim und der Bereitschaftspolizei des Landes, plus 55 Beamte des Bundesgrenzschutzes . heute Bundespolizei, dazu ein Hubschrauber, mehrere Hunde- und Pferdestaffeln: Dies war im Jahr 2003 das bis dato größte Polizeiaufgebot, um ein potenzielles Aufeinanderprallen von autonomen sogenannten Antifaschisten und Rechtsextremisten zu verhindern. Eine Stadt im Ausnahmezustand an jenem 23. Februar.
Dieses Jahr, nach Zeiten der Abkühlung, wird es noch heißer: Polizeichef Burkhard Metzger hat gestern angekündigt, nach Erkenntnissen der offiziellen Aufrufe und der Vorfeld-Aufklärung rechne die Poizei mit so vielen Linksautonomen wie nie, deutlich mehr Teilnehmern der angemeldeten Fackel-.Mahnwache. des .Freundeskreises Ein Herz für Deutschland. (FHD) auf dem Wartberg und erstmals rechtsextremistischen Autonomen, was zwangsläufig auch das größte Polizeiaufgebot bedinge. Genaue Zahlen will Metzger nicht nennen, aber es werden wohl deutlich über 1000 werden. Das Gros wird unterhalb des Wartbergs bereitstehen, vor und hinter Absperrgittern. Ein Teil wird die Rechtsextremisten erfahrungsgemäß rund eine halbe Stunde vor dem Entzünden der Fackeln . gegen 19.50 Uhr in Empfang nehmen und eskortieren. Polizisten werden die Mosaik-Aktion auf dem Marktplatz beobachten, ebenso die Versammlung um 19.30 auf dem Marktplatz, wo es heißt: .Fackeln aus!.

 

 

Nordstadt ist tabu


Sie werden bereit stehen am Bahnhof, wenn rechte wie linke Autonome anreisen; sie werden bei Bedarf die Nordstadtbrücke und die Bahnhofsunterführungen abriegeln, damit beim Demo-Zug kein Autonomer in die Nordstadt durchkommt. Ursprünglich wollte die .Initiative gegen Rechts. nach einer Auftaktkundgebung vor dem .Rex.-Kino über die Christophallee, Hohenzollernstraße und Heinrich-Wieland-Allee nach Norden laufen. Aus Sicherheitsgründen wurde dies verboten. Vielmehr machte die Stadt zur Auflage, dass die Route der Protestierer stattdessen nur nach Süden genehmigt wird: Schloßberg, Zerrennerstraße, Goethestraße, Westliche. Erstmals werden in Pforzheim Anti-Konflikt-Teams eingesetzt, die vor Auseinandersetzungen deeskalierend auf Rechte und Linke einwirken sollen.