Tierkapital, soziale Ungleichheit und Unfreiheit

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Veranstaltung mit Dipl.-Soz.Wiss. Melanie Bujok zu "Tierkapital, soziale Ungleichheit und Unfreiheit". Die Veranstaltung findet im Infoladen Kasama in Zürich statt. Um 18:30 gibt es Vokü, um 19:30 beginnt der Vortrag.
    VERANSTALTUNG MIT MELANIE BUJOK

20 FEBRUAR 2013 - 18:30 UHR - INFOLADEN KASAMA, ZÜRICH


TIERE IN ÖKONOMISCHEN UND SOZIALEN TAUSCHVERHÄLTNISSEN KAPITALISTISCHER GESELLSCHAFTEN

Tauschverhältnisse werden als ein Kernelement von Vergesellschaftung gesehen. Menschen tauschen Gaben, Güter, Geld, Gedanken, ihre Arbeitskraft uvm. Gerechtigkeitsdefizite treten auf, wenn die Tauschmöglichkeiten oder die zu tauschenden Ressourcen ungleich verteilt sind, die Wertigkeit der Tauschobjekte stark voneinander abweicht und/oder durch den Tausch private Eigentumsverhältnisse festgesetzt werden. Ein Extrem dieser fehlenden Tauschgerechtigkeit bildet die Versklavung und die Steigerung dieses Extrems ein Verhältnis, wofür ein passender Begriff fehlt, weil es noch als Aufgabe vor uns liegt, dieses Verhältnis und diese soziale Institution vollends zu begreifen und in einem Begriff abzubilden: den Tausch lebender und getöteter Tiere in zwischenmenschlichen Sozialverhältnissen.

In dem Vortrag wird diese Aufgabe weiterverfolgt und mit Unterstützung von Beispielen aus der Alltagspraxis kapitalistischer Gesellschaften aufgezeigt, wie tierliche Individuen hauptsächlich als ökonomisches Kapital, aber auch als kulturelles, soziales und symbolisches Kapital in Position gebracht und vernutzt werden, um die soziale Ungleichheit unter Menschen fortlaufend mit zu begründen und zu repräsentieren. Wir werden auf der anderen Seite dieses Tauschverhältnisses kritisch analysieren, welche Folgen diese Tauschprozesse für die Getauschten, die Tiere, haben. Dabei sollen insbesondere Aspekte der sozialen Ungleichheit mit Fragen der Unfreiheit, Macht- und Gewaltverhältnisse und ihrer materiellen Bedingungen diskutiert werden.