OB: "Ich bin kein Burschenschafter"

Oberbürgermeister Eckart Würzner. Foto: RNZ
Erstveröffentlicht: 
29.01.2013

Die RNZ berichtete gestern über ein Treffen der Deutschen Burschenschaften im Normannia-Haus am Schloss, gegen das rund 100 Personen protestiert hatten (siehe Artikel). Die RNZ zitierte dabei Michael Csaszkóczy als einen der Organisatoren der Demonstration, der es bedauert, dass OB Eckart Würzner zwar im Oktober an einer Demonstration gegen die NPD teilgenommen hat, nicht jedoch an der vom vergangenen Wochenende.

 

Würzner verwahrt sich dagegen, in die politische Nähe der Burschenschaft gerückt zu werden. "Diese Unterstellung entsetzt mich", schreibt der OB in einer Stellungnahme. "Das stellt die Verhältnisse auf den Kopf." Er engagiere sich vielmehr seit Jahren für den kulturellen Austausch, beispielsweise als Kuratoriumsmitglied des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, als Kuratoriumsmitglied der Hochschule für Jüdische Studien oder als Mitglied im Freundeskreis der Hermann-Maas-Stiftung, die die christlich-jüdische Zusammenarbeit auf internationaler Ebene fördert. "Weder hatte ich in der Vergangenheit noch habe ich heute irgendwelche Beziehungen zur Burschenschaft Normannia, betont Würzner. "Ich wende mich stets klar und eindeutig gegen jede Form von rechter Propaganda oder Gewalt."

 

Würzner trat während seines Geografiestudiums vor 30 Jahren in die Studentenverbindung Suevia ein. Die 1810 gegründete Suevia, die damit die älteste Heidelberger Verbindung ist und deren Sitz seit 1905 die Klingenteichstraße 4, ist nicht Mitglied bei den Deutschen Burschenschaften. In ihren Leitlinien tritt sie für Toleranz gegenüber Religionen und Nationalitäten ein. Sie ist pflichtschlagend und farbentragend.

 

Zu den prominentesten Mitgliedern gehören unter anderem der letzte Reichskanzler des Kaiserreichs, Max von Baden (er weihte das Corpshaus ein), der ehemalige Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer und sein Sohn Hanns Eberhard Schleyer.