Hamburger soll im Internet Neonazis geholfen haben

Erstveröffentlicht: 
19.09.2012

Gegen den 31-Jährigen wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt. Er soll Neonazi-Plattformen im Netz anonymisiert haben.

 

Hamburg/Wien. Die Hamburger Staatsanwaltschaft ermittelt im Zusammenhang mit einem Wiener Prozess gegen den bekannten österreichischen Neonazi Gottfried Küssel gegen einen 31-jährigen Hamburger. Es sei ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet worden, sagte der Hamburger Oberstaatsanwalt Wilhelm Möllers am Mittwoch und bestätigte einen entsprechenden Bericht der "Frankfurter Rundschau".

 

Der 31-Jährige soll laut Möllers für einen Internet-Anonymisierungsdienst arbeiten. Laut "FR" soll die Firma die Infrastruktur für zahlreiche Neonazi-Plattformen im Internet bereitstellen, darunter war auch die seit März 2011 vom Netz genommene Nazi-Homepage "alpen-donau.info", wegen deren Betreibung Küssel und zwei Mitstreiter in Wien vor Gericht stehen. Man habe das Verfahren gegen den Mann aus Hamburg von den österreichischen Strafverfolgungsbehörden übernommen, sagte Möllers.

 

Küssel war Mitte April 2011 festgenommen worden. Er gilt seit Jahrzehnten als Schlüsselfigur der österreichischen Neonazi-Szene. Küssel selbst hat sich immer wieder als "Nationalsozialist" bezeichnet