Filmvorführung „The truth lies in Rostock“

Zwischen dem 22. und 26. August 1992 ereigneten sich in Rostock-Lichtenhagen die größten rassistischen Pogrome der Nachkriegszeit. Tagelang belagerte ein wütender Mob – mehrere tausend „ganznormaler“ Bürger_innen und Neonazis – die „Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber“, wo Asylsuchende unter menschenunwürdigen Bedingungen untergebracht waren. Das Haus wurde unter Applaus in Brand gesteckt und verwüstet. Die Polizei zog sich zurück. Nur mit Glück konnten sich die Bewohner_innen auf das Dach retten.

 

Zuvor wurden gewalttätige Übergriffe auf Migrant_Innen in Hoyerswerda (1991) und Mannheim (1992) sowie später in Mölln (1992) und Solingen (1993) verübt. Die Taten waren Ausdruck einer rassistischen Grundstimmung in der Bevölkerung. Die Bundesregierung reagierte 1992 mit dem sog. “Asylkompromiss”: die Abschaffung des individuellen Rechts auf Asyl und der Verschlechterung der Bedingungen der hier lebenden Asylsuchenden.


Seit 1990 sind mindestens 182 Menschen durch diesen menschenfeindlichen Terror zu Tode gekommen. Aktuelle Studien zeigen ausländerfeindliche Einstellungen bei knapp der Hälfte der Bürger_innen in der BRD. In der Öffentlichkeit wird die faschistisch motivierte Mordserie der NSU als “Dönermorde” relativiert und damit die Opfer weiter in rassistischer Weise herabgewürdigt.


Wir möchten mit der Vorführung des Films an die Opfer rassistischer Gewalt erinnern.

 

16.08.12, 19:30Uhr im Karoshi --> http://karoshi-kassel.de/?p=1924

 

Organisiert von: spunk, ak raccoons, AG *Gegen Rassismus – Für Flüchtende*, KUK, AStA Kassel