Europäischer Marsch der Sanspapiers und MigrantInnen

Europäischer Marsch der Sans Papiers

Der Europäische Marsch der Sanspapiers und der Migrant_innen beginnt seinen Weg nach Straßburg
Die Demonstration des CISMP beginnt mit 200 Teilnehmern, am Ende versammeln sich diesen Sonntag mehr als 400 Personen im strömenden Regen. Zum Klang der Trommeln und der Sprechchöre haben die Sanspapiers, Migranten und ihre Unterstützer die Legalisierung aller Sanspapiers sowie die Freizügigkeit für alle gefordert. Diesen Montag haben die aus Frankreich und Belgien angereisten Teilnehmer des Marschs Brüssel verlassen. Bereits um 10 Uhr wurde eine Pressekonferenz am Kreisverkehr Schumann abgehalten. Gegessen wurde im Afrikamuseum in Tervuren.


Trotz des bedauernswerten Empfangs der Gemeinde Laeken und seines Sozialhilfezentrums, die im letzten Moment die Benutzung einer ihrer Hallen als Übernachtungsort untersagte und 150 Personen ohne Obdach stehen ließ, ist es dem belgischen Komitee dank der Solidarität anderer Vereine und der Kirche gelungen, die Marschierenden unterzubringen.

Vor der Demonstration am Gare du Nord am Sonntag hatten die Marschierenden Gelegenheit, sich mit einer Roma-Familie auszutauschen, die seit mehreren Monaten am Bahnhof lebt. Die Reisenden treffen hier auf Säuglinge, Kinder und Greise in unbeschreiblicher Not. Der tägliche Kampf dieser Familien ist auch der Kampf des europäischen Marschs. Der europäische Marsch ist von nun an ein Erfolg! Durch die simple Tatsache, dass wir angefangen und die erste Grenze überquert haben. Jetzt ist der Kampf der Sanspapiers auf der europäischen Ebene angekommen.
 
Die Diskussionen zwischen Sanspapiers und Migrant_innen aus Belgien, Frankreich und Italien lassen absehen, wie die zukünftige Organisation aussehen wird und was die Forderungen der Bewegung in Europa sein werden. Die Themen Freizügigkeit, wirtschaftliche und soziale Rechte, Autonomie der Bewegungen und Aktionsformen haben erlaubt, verschiedene Standpunkte gegenüberzustellen. Trotz der unterschiedlichen nationalen Rahmenbedingungen ähneln sich die Erfahrungen der Sanspapiers und Migrant_innen in Europa: Diskriminierung, Xenophobie und die Verweigerung grundlegender Rechte gehören zu ihrem Alltag.

Der europäische Marsch der Sanspapiers und der Migrant_innen beginnt seine Tour (Niederlande, Luxemburg, Deutschland, Schweiz, Italien und Frankreich) und mit ihr die Ausarbeitung der Grundlagen zukünftiger Kämpfe. Gemeinsam wird eine Mappe mit allen Forderungen erstellt, die den EU-Parlamentariern am 2. Juli in Straßburg übergeben wird. Der Kampf für unsere Forderungen kann beginnen!