Blickpunkt Kurdistan - Die deutsch-türkische Waffenbrüderschaft

Kurdish-inhabited area by CIA (2002)

Blickpunkt Kurdistan - Veranstaltungsreihe in Karlsruhe - Die deutsch-türkische Waffenbrüderschaft:  Vom Völkermord an den Armeniern bis zur Unterdrückung der kurdischen Freiheitsbewegung. Veranstaltungsreihe der IL Karlsruhe in Zusammenarbeit mit der Kampagne Tatort Kurdistan

Deutschland gehört zu den engsten verbündeten der Türkei, unabhängig davon wer auf beiden Seiten gerade das land regiert. Unterstützung der türkischen Regierungen und des Militärs durch Deutschland auch wenn es gegen Minderheiten und fortschrittliche Bewegungen im Innern geht, hat eine mehr als 100-jährige Tradition. Beim Bau der Bagdad-Bahn wurden armenische Zwangsarbeiter eingesetzt. Auch die Putschgeneräle 1980 konnten auf die finanzielle und militärische Unterstützung durch die BRD zählen. 

 

Die deutsch-türkische Waffenbrüderschaft:

Vom Völkermord an den Armeniern bis zur Unterdrückung der kurdischen Freiheitsbewegung

Referent: Ulf Petersen, Köln ( Initiative Tatort Kurdistan )

Donnerstag, den 19.4.2012 um 19.30 Uhr im „Roten Stern“, Gewerbehof, Steinstr.23, Karlsruhe


 Deutschland gehört zu den engsten verbündeten der Türkei, unabhängig davon wer auf beiden Seiten gerade das land regiert. Unterstützung der türkischen Regierungen und des Militärs durch Deutschland auch wenn es gegen Minderheiten und fortschrittliche Bewegungen im Innern geht, hat eine mehr als 100-jährige Tradition. Beim Bau der Bagdad-Bahn wurden armenische Zwangsarbeiter eingesetzt. Auch die Putschgeneräle 1980 konnten auf die finanzielle und militärische Unterstützung durch die BRD zählen. Der schmutzige Krieg in Kurdistan wäre ohne die Waffenlieferungen aus der BRD hinsichtlich der Dauer wie der Art und Weise der Kriegsführung in dieser Form nicht möglich. Erinnert sei in diesem Zusammenhang z.B. an die von der BRD-Regierung verschenkten NVA-Panzer zu Beginn der 1990er Jahre. Auch heute noch ist die BRD der wichtigste Waffenlieferant für die Türkei. Panzer und andere Militärtechnik aus deutscher Produktion werden nach wie vor im Krieg gegen die kurdische Bevölkerung eingesetzt. Spezialeinheiten des türkischen Militärs sind gern gesehene Gäste in der BRD. Neben der direkten Kriegsunterstützung pflegt man „freundschaftliche Beziehungen“.

Es wird in dieser Veranstaltung auch um die Frage der Verwicklung deutscher Firmen und der deutschen Regierungen in den Krieg in Kurdistan gehen. Kriegstreiber und Kriegsgewinnler müssen beim Namen genannt werden. Wir wollen uns deshalb auch darüber austauschen, wie die deutsche Kriegsunterstützung  endlich gestoppt werden kann.

 

 

III.

Kurdischer Frühling oder Demokratie hinter Gittern?

Ziel: Demokratische Autonomie

 

Mit einem Vertreter der BDP (Partei für Frieden und Demokratie)

Donnerstag 24.5.2012 um 20Uhr im Cafe Palaver, Gewerbehof, Steinstr.23, Karlsruhe

 

Bei der Kommunalwahl in der Türkei 2009 wurde die prokurdische „ Partei für eine demokratische Gesellschaft“ (DTP) zur stärksten Kraft in den kurdischen Landesteilen. Die DTP eroberte damals rund 100 Bürgermeisterämter. Dieser Kommunalwahlsieg war Voraussetzung für die Umsetzung eines Programms der „demokratischen Autonomie“, wie die kurdische Bewegung ihr Ziel benennt.

Angestrebt wird eine weitgehend basisdemokratische Selbstorganisation der kurdischen Kommunen, wobei Frauenrechte bzw. Geschlechtergerechtigkeit und Ökologie tragende Säulen der angestrebten Rätedemokratie sind. Die kurdische Freiheitsbewegung versucht damit ein organisatorisches und politisches Gegenmodell zur neoliberalen Politik der türkischen Regierung umzusetzen und die Entwicklung in Kurdistan auch auf der Ebene der „Zivilgesellschaft“ in die eigenen Hände zu nehmen. „Demokratische Autonomie“ soll nicht nur ein Modell für Kurdistan sondern für die gesamte Türkei sein.

Die türkische Regierung sieht in den AktivistInnen der Selbstverwaltungsstrukturen heute einen politischen  Hauptgegner und reagiert mit Massenverhaftungen und Repression. Die basisdemokratischen Ansätze sollen offensichtlich zerschlagen und die wichtigsten Akteure  hinter Gefängnisgittern kaltgestellt werden. 

Wir möchten aus erster Hand über das politische Projekt der „Demokratischen Autonomie“ und die aktuelle Situation in der Türkei informieren und darüber diskutieren welche Bedeutung der politische Ansatz „Gegenmacht durch Selbstorganisationsstrukturen aufzubauen“ für die kurdische Freiheitsbewegung und die Entwicklung in der Region hat.

 

 

IV.

Gegen die Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung 

Frieden und Freiheit für Kurdistan - 129 b Verfahren einstellen!

Internationale Solidarität aufbauen!

Demonstration und Soli-Fest im Juni 2012

 

Wenn es um die Verfolgung und Kriminalisierung der kurdischen Freiheitsbewegung geht, betätigt sich die Bundesregierung  immer wieder als verlängerter Arm der türkischen Regierung. Mit Vereins- und Organisationsverboten, Kriminalisierung von Unterstützungs- und Solidaritätsaktionen für die Forderungen der kurdischen Bevölkerung, Angriffen auf die Pressefreiheit für kurdische Medien, Leugnen von politischer Verfolgung in der Türkei und Verweigerung des Flüchtlingsschutzes für Kurdinnen und Kurden findet eine offene Parteinahme für die Repressionspolitik der türkischen Regierung statt. Mit dem Vorwurf „Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung“ (§ 129b StGB) wird die Kriminalisierung weiter ausgeweitet. Dagegen richtet sich unser Protest. Wir planen  im Juni gemeinsam mit der „Initiative Tatort Kurdistan“ und im Rahmen eines breiten Solidaritätsbündnisses eine Demonstration zur Bundesanwaltschaft in Karlsruhe durchführen. Ein vorgeschlagener Termin ist der 23.6.12. Außerdem wird ein Solidaritätsfest vorbereitet. Zu den Aktivitäten im Juni wird dann gesondert informiert und eingeladen werden.

 

Kontakt: AntiMil und Internationalismus Ak der IL Karlsruhe      il-karlsruhe(at)riseup.net

 


 


Vorankündigung:
Samstag, 28.4.2012
Internationale Veranstaltung zum 1.Mai
 „Die Krise heißt Kapitalismus"
Einlaß ab 19.00 Uhr / Beginn 19.30 Uhr
im Anne-Frank-Haus, Moltkestr.22, Karlsruhe
Mit Podiumsdiskussion und Livemusik u.a.