Autobahn-Aktionstag für den Widerstand in NRW wieder ein Schritt nach vorne

gas mask

Liebe Freundinnen und Freunde, der Autobahn-Aktionstag am 25.2. war sehr erfolgreich: In Duisburg waren 450 Leute an der GNS-Atommüll-Konditionierungsanlage, in Jülich 250 Leute auf dem Marktplatz, in Grohnde 50 vor dem AKW und auch in Oberhausen gab es eine Kundgebung an der Castor-Autobahn A 2. Dazu kamen Mahnwachen und spontane Aktionen an der Autobahn. Aus Ahaus und Bonn waren zwei Konvois aufgebrochen (aus Bonn mit vier super präparierten "Castor"-LKW), die sich in Duisburg trafen und nachher gemeinsam nach Jülich gefahren sind. In OWL fuhr ein Korso von der Raststätte Herford zum AKW Grohnde, um gegen die MOX-Brennelement-Transporte mit 400 kg Plutonium zu protestieren. Die drei Plutonium-LKW sollen schon im März vom britischen Sellafield via Belgien und NRW nach Grohnde an der Weser rollen. Das Ganze war ein dynamischer Protest-Tag mit vielen Akzenten und einem gut vernetzten Auftritt - für den Widerstand in NRW wieder ein Schritt nach vorne!

 

Die Polizei nahm die Sache total Ernst und war mit mindestens einer kompletten Hundertschaft rund um die Konvois verteilt, dazu sehr viel Lokalpolizei, Autobahnpolizei und ab Duisburg auch ein Hubschrauber. Es fühlte sich so an, als übe auch die Polizei bereits für den realen Castor-Einsatz.

Die Presse berichtet ausführlich, gestern liefen allein in vier WDR-Studios Berichte, morgen folgen mehrere Zeitungen.
 
Jülich-Duisburg-Ahaus:
 
Der Autobahn-Aktionstag war zum jetzigen Zeitpunkt auch dringend nötig, denn die Atomlobby bereitet die nächste Offensive leider schon sehr konkret vor:
1. Das Forschungszentrum Jülich hat die Ahaus-Betreiber GNS aufgefordert, die Jülich-Ahaus-Castor weiter mit "Hochdruck" vorzubereiten. Nun wird ein einjähriger Transportzeitraum ab Spätsommer 2012 bis Juni 2013 angepeilt - Frau Schavans offizielle Kompromissbereitschaft ist bis jetzt also nur Fassade. Wir haben gestern aber gezeigt, dass Castor-Transporte durch NRW kein Spaziergang werden. Wir fordern von der Bundesregierung weiterhin die Absage der Castoren und von der Landesregierung eine kompromisslose Verhinderung.
2. In der Woche vom 12.-16.3. (direkt nach der Fukushima-Demo in Gronau!) plant die GNS einen Probe-Atommüll-Transport per Bahn von Duisburg nach Ahaus durchzuführen, um in Zukunft mehr Atommüll per Bahn nach Ahaus zu bringen - OK, wir werden also auch den Widerstand mitproben und rufen gemeinsam mit der BI "Kein Atommüll in Ahaus" zu Protesten gegen diesen Probe-Bahntransport auf! Die Strecke wird von Duisburg über Oberhausen-Bottrop-Gladbeck-Gelsenkirchen (Nord)-Herten-Recklinghausen-Datteln-Waltrop-Lünen-Lüdinghausen-Dülmen-Coesfeld nach Ahaus verlaufen. Möglich ist auch eine Abkürzung von Gladbeck über Dorsten nach Coesfeld.
Bitte bereitet euch auch auf spontane Aktionen mit sehr wenig Vorlaufzeit vor!!
3. Die 10 Meter hohe Mauer, die Ende 2012 rund um das Ahauser Zwischenlager gebaut werden soll, ist eine Farce und zeigt vor allem eins: Die existierenden Atommüllhallen und Freilager (Gronau!) sind selbst für die Bundesregierung nicht mehr wirklich sicher - deshalb muss die Atomaufsicht in Düsseldorf sofort die einzig mögliche Schlussfolgerung ziehen und für Ahaus einen kompletten Einlagerungsstopp verhängen und auch für Gronau, Duisburg und Jülich entsprechende Konsequenzen ziehn!
Gronau-Demo 11. März:
 
Um für den sofortigen Atomausstieg, den Stopp aller Atomtransporte, einen Neuanfang in der Atommülllagerung, die Auflösung der großen Energiekonzerne sowie für eine dezentrale Energiewende zu demonstrieren, rufen wir euch zur Fukushima-Großdemo am 11. März um 13 Uhr ab Gronau Bahnhof auf!
Wir müssen jetzt am Drücker bleiben, da die Atomindustrie weiter auf ihren Wahnsinns-Plänen für NRW und Umgebung besteht: Urenco exportiert von Gronau aus den Uranbrennstoff für jedes 10. AKW weltweit und baut riesige neue Atommüll-Lager, EON will Plutonium über die Autobahnen nach Grohnde bringen, die Bundesregierung Castoren von Jülich nach Ahaus bringen und RWE lässt das AKW Lingen ungebremst weiterlaufen - das wollen wir nicht hinnehmen!
Deshalb bitten wir euch: Mobilisiert in den verbleibenden zwei Wochen nach besten Kräften nach Gronau. Alle Gronau-Infos findet ihr auf: www.fukushima-jahrestag.de

Bundesweit finden an dem Tag sechs Großdemos unter dem Motto "Fukushima mahnt - Atomanlagen jetzt abschalten" statt: www.anti-atom-demo.de
Was kann ich tun?
- Bitte unterstützt als Gruppe oder als Einzelperson den Demo-Aufruf: uaanee@web.de
- Organisiert nach Möglichkeit einen Sonderbus oder feste Mitfahrgelegenheiten (bitte melden an: uaanee@web.de und einstellen auf: www.ausgestrahlt.de)
- Macht Info-Veranstaltungen bei euch
- Gründet ggf. lokale Bündnisse
- Bestellt Demo-Plakate bei: sofa-ms@web.de (A3 und A2)
Ihr seht, die nächsten Wochen werden sehr spannend werden, aber nach der Dezember-Demo in Ahaus, der Urankonferenz in Münster und dem gestrigen Autobahn-Aktionstag sind wir optimistisch, dass wir gemeinsam den Castor-, Plutonium- und Uran-Wahnsinn verhindern, bzw. beenden können. Wir nehmen nicht hin, dass in unserer Regionen die Atomanlagen nicht nur weiterbetrieben, sondern sogar noch ausgebaut werden.
Wir fordern für NRW (und natürlich auch weltweit) den vollständigen und unwiderruflichen Atomausstieg - auf geht's!
Atomfeindliche Grüße
 
Aktionsbündnis Münsterland gegen Atomanlagen, BI "Kein Atommüll in Ahaus", AKU Gronau, SOFA Münster (www.kein-castor-nach-ahaus.de, www.bi-ahaus.de, www.aku-gronau.de, www.urantransport.de, www.sofa-ms.de)