Freiburg: Veranstaltung zur Symbiose von Geheimdiensten und Faschisten im Kapitalismus

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Unter Geiern

Warum die Symbiose von Geheimdiensten und faschistischen Banden im Kapitalismus kein Skandal ist, sondern ein Sachzwang

 

Das Bundesamt für Verfassungsschutz steht mal wieder im Fokus der Kritik. Jahrelang flossen staatliche Gelder an faschistische Terroristen. Die Waffen der Mörder wurden von Steuergeldern bezahlt. Dennoch werden die bundesdeutschen Geheimdienste auch diese "Affäre" aussitzen. Denn in der öffentlichen Wahrnehmung gelten die aktuellen Ereignisse nicht als Akte des Staatsterrorismus, die sie ohne jeden Zweifel sind, sondern als Ausnahmen, als individuelle Verfehlungen. Schlimmer noch, es wird gar das Interesse der Behörden an lückenloser Aufklärung unterstellt. In Wahrheit sind die nun bekannt gewordenen Verbindungen kein Zufall.

 

Das Zusammenspiel von Geheimdiensten kapitalistischer Staaten und faschistischen Organisationen ist kein neues Phänomen, sondern lediglich die autoritärste Variante der präventiven Aufstandsbekämpfung. Aus dem gemeinsamen Ziel der Verteidigung der hiesigen Besitzverhältnisse, aus dem gemeinsamen Kampfinteresse gegen die Kräfte, die diese Verhältnisse ändern wollen, also den Linken, nährt sich das todbringende Bündnis. Die Ermordung von Imbissbudenbesitzern stellt selbstverständlich kein staatliches Interesse dar, ist aber der kalt in Kauf genommene Preis für eine Verbindung, welche unter dem Deckmantel der "Extremismusbekämpfung" in Wahrheit Tag für Tag neu hergestellt wird.

 

Das NPD-Verbotsverfahren scheiterte bereits daran, dass kaum mehr unterschieden werden konnte, wer hier eigentlich wen unterwanderte. Nazis und Schlapphüte waren derart in Personalunion verbunden, dass alle pseudo-antifaschistischen Initiativen des Verfassungsschutzes bereits als Realsatire abgehakt werden können. Die Geschichte der Geheimdienste in der BRD könnte offenkundiger kaum sein.

 

Bereits die "Organisation Gehlen", Vorläufer des Bundesnachrichtendienstes, erhielt ihren Namen von einem Organisator des "Unternehmens Barbarossa", also des Überfalls auf die Sowjetunion 1941. Über die Stay-Behind Organisation "Gladio", einer europaweiten staatsterroristischen, antikommunistisch-paramilitärischen Organisation, die faschistische Banden gezielt in ihren Apparat integrierte, bishin zur Gegenwart, zieht sich der braune Faden des Terrors durch die Geschichte der staatlichen Geheimbehörden.

Ein Überblick über diese Geschichte und eine Analyse über die Gründe und die Zusammenhänge derselben, soll der heutige Abend vermitteln.

 

Der Referent ist Mitglied des Sprecherrates der DKP Freiburg und seit frühester Jugend in der Antifa-Bewegung verwurzelt.

 

 

23.02.2012, 20.00 Uhr im Jos Fritz Café, Freiburg

 

Weitere Infos unter: www.antifaschistische-linke.de