22. Oktober 2011: Sächsischer Neonazibesuch in Berlin

Was Neonazis unter "Kultur" verstehen 1: Scheffler, Schmidtke, Kirsch Porter

Im Rahmen einer „Kulturfahrt“ besuchten am vergangenen Samstag 40-50 Neonazis aus Sachsen die „Reichshauptstadt“ Berlin. Die Fahrt wurde von der Sächsischen JN und dem „Freien Netz Sachsen“ um den stellvertretenden Landesvorsitzenden der NPD Sachsen Maik Scheffler organisiert. Begleitet wurde die Neonazigruppe von mehreren Berliner Neonazis, so zum Beispiel Sebastian Schmidtke.

 

Station Berlin-Mitte
Eine Station der Tour war der Besuch des „Deutschen Historischen Museums“. Hier interessierten sich die Neonazis vor allem für die NS-Utensilien. Auf dem Weg zum Brandenburger Tor und zu den „Occupy“-Protesten am Reichstag wurde die Gruppe um 16:00 Uhr von der Polizei gestoppt und kontrolliert. Die Polizei schreibt dazu „Als die Gruppe kurz darauf geschlossen auf dem Gehweg der Straße Unter den Linden in Richtung Brandenburger Tor lief, wurde sie von Einsatzkräften der 13. Einsatzhundertschaft angehalten und überprüft. Befragungen der Teilnehmer ergaben, dass diese angeblich eine „Sightseeing Tour“ geplant hätten. Die Beamten erteilten den Personen Platzverweise und leiteten ein Strafermittlungsverfahren wegen Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz ein.“ Die Sächsischen Neonazis beschweren sich im Internet inzwischen über den ärgerlichen Zwischenstopp, den sie in Berlin-Mitte einlegen mussten.

Station Berlin-Lichtenberg
Um 19:00 Uhr erreichte die Gruppe den S-Bhf. Nöldnerplatz und lief von dort mit Polizeibegleitung zum „NW Berlin“-Stützpunkt in der Lückstraße 58. Dort machten die sächsischen Neonazis Fotos von dem immer noch völlig verunstalteten Nazi-Treff und begaben sich nach drinnen. Bewacht von unauffällig in der Gegend verstreuten Zivilpolizisten wurde die „Kulturfahrt“ von den Sächsischen und Berliner Neonazis mit billigem Bier ausklingen gelassen. Die Sachsen um Maik Scheffler (NPD-Stadtrat in Delitzsch), Kai Rzehaczek (NPD-Stadtrat in Eilenburg), Paul Rzehaczek (Eilenburg), Sebastian Rulf (Wurzen), Steffen Andrä (Bad Düben) und Manuel Tripp (NPD-Stadtrat in Geithain) wurden nicht nur von den „NW Berlin“-Neonazis um Sebastian Schmidtke begleitet. An dem Treffen nahmen auch weitere Vertreter_innen der Berliner NPD und der verbotenen Kameradschaft „Frontbann 24“ teil.
Um 20:50 löste sich das Treffen in der Lückstraße 58 auf. Die Sächsischen Neonazis wurden zu ihrem Reisebus (Reiseverkehr Schulze - http://www.rvschulze.de - Nummernschild TO-RV 21) geleitet und verließen anschließend die Stadt. Die Berliner Neonazis traten anschließend den Heimweg durch den Weitlingkiez an.

Der „NW Berlin“-Stützpunkt in der Lückstraße 58 wird somit – ungeachtet der Kündigung durch den Vermieter – weiterhin für Neonazi-Treffen genutzt. Die Lichtenberger Neonazis lassen sich dabei von der Polizei schützen. Es ist scheinbar notwendig, der Schließung des Treffs mit noch mehr antifaschistischen Nachdruck zu verleihen.
An der Unterstützung des bundesweiten Aktionstages "Raus aus dem Euro" hatten die Berliner Neonazis scheinbar kein Interesse. Statt den Parteivorsitzenden Udo Voigt bei einem schlecht besuchten Stand in Köpenick zu unterstützen, spielten sie lieber Fremdenführer in der City.

>> 19. November 2011 – 15:00 – U-Bhf Samariterstraße
Silvio Meier Demonstration 2011 – Rise up! - Antifa heißt Angriff!

 

Mobiseite:

http://www.silviomeier.de.vu

Aufruf der Antifa Hohenschönhausen:

http://www.jpberlin.de/antifahsh/index.php?option=com_content&task=view&id=791&Itemid=38