Freiburg: CDU-Rechtspopulisten treffen sich auf Burschenschaftshäusern

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In Freiburg nutzen die Rechtspopulisten innerhalb der CDU korporierte Infrastruktur für ihr Treffen und einen geplanten Vortrag. Rechtspopulisten bei der CDU: „Aktion Linkstred stoppen“ (ALs) 

 Die „Aktion Linkstrend stoppen“ (ALs) wurde im Jahr 2010 gestartet. Sie richtet sich an die rechtskonservative Basis der CDU und versucht dem Stahlhelmflügel eine neue Gestalt zu geben. Ihr „Manifest gegen den Linkstrend“ kann getrost als rechtspopulistisch eingestuft werden. Dieses Manifest haben bereits mehrere tausend Personen unterschrieben. Vor allem Personen aus Revanchistenverbänden (Landsmannschaften), Rechtsklerikale und Personen mit verbindungsstudentischen Hintergrund scheinen das Klientel von ALs darzustellen.


Mit dem Aufbau von Stammtische und Regionalstrukturen tritt die ALs in eine zweite Phase ein bei ihrem Versuch die CDU nach rechts zu rücken. Dazu gehört auch ein regionales Treffen der ALs- Landesverbände Baden-Württemberg, Saar und Rheinland-Pfalz am 26. September 2011 ab 17 Uhr in Karlsruhe in der Schwarzwaldhalle.

Ein ALs-Stammtisch hat sich jetzt auch in Freiburg gebildet. Zuvor gab es nur einen Versuch für die Region Heidelberg. Am 9. September 2011 gab es bereits ein Votreffen des ALs-Stammtisches im Breisgau. Während bei Facebook vom Haus der Burschenschaft Teutonia als Treffpunkt die Rede ist, wird in einem Bericht auf der Als-Homepage das Haus der Burschenschaft Franconia als Ort genannt:

 

„Auf Initiative des regionalen Koordinators Dr. Meier trafen sich Unterzeichner des 'Manifests gegen den Linkstrend' der CDU auf dem Haus der Burschenschaft Franconia, um die Etablierung eines Freiburger Stammtischs der ALs zu beschließen.“

 

Während die Freiburger Burschenschaft Teutonia noch Mitglied im extrem rechten Dachverband „Deutsche Burschenschaft“ (DB) ist, ist die Burschenschaft Franconia Freiburg im Jahr 1998 ausgetreten und im Jahr 2000 der „Neuen Deutsche Burschenschaft“ (NDB) beigtreten. Die Franconia fiel bisher dadurch auf das sie „Preußen-Abende“ veranstaltete und das ihre Mitglieder zum Volkstrauertag auf dem Hauptfriedhof an Soldatendenkmal aufmarschieren.  

Vortrag mit CDU-Rebellen

 

Für den 18. November 2011 ist ab 18 Uhr im „Großen Saal“ der Burschenschaft Franconia nun ein Vortrag zum Thema „Der Verlust von Werten in unserer Gesellschaft“ angekündigt. Veranstalter ist der Freiburger ALs-Stammtisch und Referent ist Professor Dr. Werner Münch. Werner Münch aus Freiburg war 1984 bis 1990 CDU-Abgeordneter des Europäischen Parlamentes, 1991 bis 1993 Vorsitzender des sachsen-anhaltischen CDU-Landesverbandes und 1991 bis 1993 sogar CDU-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. 

 

Der papsttreue Katholik trat am 25. Februar 2009 aus der CDU aus und begründete dies u.a. mit unangemessenen öffentlichen Kritik Merkels an Papst Benedikt XVI. Die Bundeskanzlerin hatte damals den Papst dafür kritisiert den Holocaustleugner Williamson von der Piusbruderschaft rehabilitiert zu haben.

 

Von 2006 bis 2008 lehrte Münch Politische Soziologie an der rechtskatholischen Kaderschmiede „Gustav-Siewerth-Akademie“ (GSA), im Wintersemester 2007 war er neben Alma von Stockhausen Prorektor dieser Hochschule. Münch war trotz seines Austritts aus der CDU Erstunterzeichner des „Manifestes gegen den Linkstrend“ der ALs.