250 gegen Naziladen in Essen

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Am gestrigen Montag demonstrierten 250 Menschen gegen den zwei Tage zuvor eröffneten "Thor Steinar"-Laden "Oseberg" in der Essener Innenstadt.

Mit Redebeiträgen, am Rande verteilten Flugblättern und einem Transparent machte man die BürgerInnen auf das Anliegen der Demonstration aufmerksam. Jedoch versuchte die Polizei mit allen Mitteln die Öffentlichkeitswirksamkeit der Demonstration so weit es ging einzuschränken.

So wurden keine Transparente über zwei Meter Länge erlaubt, sodass es nicht möglich war Seitentransparente zu benutzen und selbst das Fronttransparent musste so abgeklebt werden, dass es nur noch zu 1/3 erkennbar war. Die Polizei versuchte darüberhinaus erfolglos die FlugblattverteilerInnen davon abzuhalten sich außerhalb des Spaliers zu bewegen, um Flugblätter zu verteilen. Ohnehin entstand der Eindruck als sei es von Anfang an das Einsatzziel gewesen, eine Eskalation herbeizuführen. OrdnerInnen wurden daran gehindert, das Abfilmen der Demonstration durch Fremde zu unterbinden, Kapuzen als Vermummung gewertet und der Anmelder regelmäßig mit sinnlosen Ermahnungen belästigt. Von Anfang an wurde die Demonstration abgefilmt, vor dem Beginn fotografierten die Cops aus einem Ihrer Wagen heraus mit einer Objektivkamera. Selten zuvor war ein derartig repressives Auftreten der Polizei in NRW bei einer Demo dieser Größe zu beobachten gewesen. Als die Demonstration vor dem Laden halt machte, wurden wir direkt von einigen Nazis begrüßt, die zum Teil auch filmten, oder fotografierten. Lautstark wurde dem Laden und seinen Kunden klargemacht, dass man sie hier nicht haben wolle und dass dies erst der Auftakt der Gegenaktionen sei. Nach der Auflösung der Demonstration wollte die Polizei die TeilnehmerInnen zurück zum Hauptbahnhof geleiten. Dies war wenig erfolgreich, denn der Rückweg ging an einer Kundgebung der Montagsdemonstration vorbei, deren TeilnehmerInnen die Antifas per Mikrophon dazu einluden an dieser teilzunehmen. Als sich ein großer Teil der ehemaligen DemoteilnehmerInnen der Einladung anschloss, versuchte die Polizei diese vehement daran zu hindern, schaffte dies jedoch nicht, weshalb sie sich darauf beschränkte die anwesenden Antifas zu bewachen. Im Nachhinein kam es auch zu einer Festnahme.

Angesichts der kurzen Mobilisierungszeit ist die Demonstration mit 250 TeilnehmerInnen als Erfolg zu werten. Die Botschaft ist bei den BürgerInnen und auch bei den Betreibern und Kunden des Ladens eindeutig angekommen. Der Auftakt der Gegenaktivitäten ist gelungen. Jetzt gilt es mit gezielten und koordinierten Aktivitäten den Naziladen aus Essen zu vertreiben.

Schöner leben ohne Naziläden!

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