Kampagne: Atomindustrie Stilllegen

Energieriese

In Essen wurde die RWE-Hauptaktionärsversammlung medienwirksam blockiert und gestört. In Berlin wurde ein Besucherzentrum von Vattenfall eingefärbt und in Hamburg verlor der Atomkonzern mehrere Firmenfahrzeuge. Im Mai stehen weitere Haupaktionärsversammlungen von Energieriesen und das Lobbytreffen des Deutschen Atomforums an. In jeder Region befinden sich Kundenbüros von EnBw,Eon,RWE,Vattenfall bzw der Konzerne der Atomindustrie. Zeit den Druck auch außerhalb von Großmobilisierungen zu erhöhen - Kampagnenstart: 1. Mai

 

ATOMINDUSTRIE STILLLEGEN !
ENERGIERIESEN ZU FALL BRINGEN !

Wir rufen auf zu offensiven Aktionen gegen die vier großen Energieerzeuger RWE, E.on, EnBw, Vattenfall und die mit ihnen verflochtene Atom­industrie. Mit einer dezentralen Kampagne wollen wir den Atomkonzernen zu nahe treten und das menschenverachtende Atomgeschäft aktiv blockieren und sabotieren.


NORMALBETRIEB: RESTRISIKO MIT RENDITE
Greenwashing klingt nach einer harmlosen Werbestrategie. Doch wer trotz der ungezählten Toten nach Katastrophen wie Tschernobyl und Fukushima, wer trotz der ungelösten und unlös­baren Endlagerfrage für Atommüll, trotz des strahlenden „Normal“betriebs von Atom­anlagen, der Urangewinnung und -anreicherung an dieser unverantwortbaren Technologie festhält, und sich dazu ein ökologisches Image andichtet, nutzt nicht bloß einen modernen Werbetrick - er handelt offen Menschen verachtend. Dabei tun RWE-Vorstand Gross­mann und seine Kollegen von EnBW, E.on und Vattenfall natürlich genau das, was von ihnen erwartet wird: bedingungs- und hemmungslos die Rendite erhöhen.

Schon viel zu lange werden die Risiken und Kosten der Energiewirtschaft vergesellschaftet, während Profite privatisiert werden – es ist an der Zeit zu reagieren und diese gefährliche und unsoziale Energiepolitik mit allem Nachdruck zurückzuweisen. Energieerzeugung muss vollständig neu organisiert werden – regional, regenerativ und „rest“risikofrei. Dazu müssen wir die vier Energieriesen und die mit ihnen verstrickte Atomindustrie endgültig loswerden.

Das bedeutet nicht mehr und nicht weniger, als diese Gesellschaft mit ihrer Form zu wirtschaften grundsätzlich in Frage zu stellen. Denn in einer Umgebung, wo der einzig entscheidende Maßstab die Höhe des Gewinns ist, werden Schäden für Mensch und Natur immer nur soweit eine Rolle spielen, wie sie die Erträge schmälern. So wird es möglich, dass mit Atomkraft jeden Tag Geld verdient wird, obwohl sich diese Technik gegen Menschen richtet. Es klingt vermessen, aber ohne Brüche mit den Regeln unserer heutigen Gesellschaft ist ein Ausstieg nicht zu haben!

ATOMAUSSTIEG IST HANDARBEIT - EIN STRAUCHELNDER REISE TRITT NICHT EINFACH AB
Nach der Katastrophe in Fukushima ist das Erscheinungsbild der Stromkonzerne angekratzt: Um seinen Ruf zu erhalten, musste Siemens vorgeben, einen Ausstieg aus dem Atomgeschäft in „Erwägung zu ziehen“. Tatsächlich betreibt der Konzern jedoch internationale Atomprojekte weiter. Das zeigt uns: Dinos sterben nicht freiwillig.

Wir glauben, dass es hilfreich ist, Kommunen und Haushalte zum Strom­anbieterwechsel zu animieren, aber nicht ausreichend. Die Aussichten eines reinen Verbraucher-Boykotts sind beschränkt: nur wenige Monate nach dem historischen Shell-Massenboykott 1995 hatte sich die Benzinnachfrage an den Tankstellen des Konzerns wieder vollständig normalisiert. Der Schaden am Image scheint hierbei von größerer Bedeutung zu sein, selbst wenn er schwieriger zu bemessen ist. Dazu müssen wir jedoch einen deutlich höheren Druck aufbauen.

DEMONSTRIEREN, BLOCKIEREN, SABOTIEREN - JETZT DEN DRUCK ERHÖHEN !
Die Proteste und Tumulte im April bei der RWE-Hauptaktionärsversammlung in Essen waren ein guter Auftakt für eine offensive Kampagne gegen die vier großen Energieerzeuger und die Atomindustrie. Sie haben gezeigt, dass die Antiatom-Bewegung nach der Katastrophe in Fukushima nicht nur zu großen Kundgebungen und Demonstrationen zusammen kommen kann – wir können auch aktiv störend eingreifen. Das angekratzte Image lässt sich empfindlich beschmutzen.

Wir begrüßen die angekündigten Blockaden von Atomanlagen im Juni und September und die zu erwartenden massiven Blockade- und Sabotage- Aktionen beim nächsten Castor-Transport im November und möchten mit dieser dezentralen Kampagne parallel aufrufen zu einer Verstetigung des Drucks auch außerhalb zentraler Großmobilisierungen.

In jeder Region befinden sich Kundenbüros der Großkonzerne, stehen die Banken, die sie mit den nötigen Krediten versorgen, fahren Züge der deutschen Bahn als Großkunde und Müll-Logistiker der AKW-Betreiber. Alltäglich und überall sind Aktionen möglich, die Atomenergieversorger und Atomindustrie gerade jetzt empfindlich treffen – seid kreativ!