Magdeburg: Rund 6000 Menschen protestieren gegen Rechtsextremismus

Rund 6000 Menschen haben in Magdeburg gegen Rechtsextremismus demonstriert.
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Erstveröffentlicht: 
15.01.2011

dpa

Magdeburg. Mit einer Menschenkette, Informationsständen und einem bunten Programm haben am Samstag zahlreiche Menschen in Magdeburg gegen Rechtsextremismus protestiert. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich an den bis zum Abend dauernden Aktionen in der Innenstadt unter dem Motto „Meile der Demokratie" rund 6000 Menschen.

Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) betonte, die Stadt und mehr als 130 Initiativen wollten damit ein Zeichen gegen Rechtsextremismus und Fremdenhass setzen. Magdeburg trete für Toleranz und ein friedliches Miteinander ein. Anlass für die nunmehr dritte „Meile der Demokratie" war ein Marsch von Neonazis am Vortag des 66. Jahrestages der Bombardierung Magdeburgs im Zweiten Weltkrieg. Am 16. Januar 1945 waren bei dem Luftangriff rund 2500 Menschen ums Leben gekommen.

Nach Angaben der Polizei versammelten sich am Samstag rund 1000 Neonazis aus ganz Deutschland in der Stadt. Spontane Sitzblockaden von Protestierern aus der linken Szene, die mit etwa 300 Anhängern vertreten war, verzögerten ihren Marsch. Zwei Polizisten wurden mit Knallkörpern angegriffen und leicht verletzt.

Die geplante Route der Neonazis verlief abseits der „Meile der Demokratie". Am Abend löste sich die Demonstration auf, die Rechtsextremen seien in Züge gestiegen und weggefahren. Die Polizei war zum Schutz der Stadt mit einem massiven Aufgebot von zwölf Hundertschaften im Einsatz. Aus der Luft wurde die Lage mit zwei Hubschraubern beobachtet. Bis zum Abend blieb es laut Polizei in Magdeburg friedlich.