Magdeburger demonstrieren auf 'Meile der Demokratie' gegen Rechts

Magdeburger demonstrieren auf 'Meile der Demokratie' gegen Rechts
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Erstveröffentlicht: 
16.01.2011

Mehrere tausend Menschen haben am Samstag auf einer 'Meile der Demokratie' in der Magdeburger Innenstadt gegen Rechtsextremismus demonstriert.

 

Magdeburg (dapd-lsa). Wie das Bündnis gegen Rechts als Veranstalter mitteilte, fanden sich über den Tag verteilt mehr als 6.000 Menschen auf dem Breiten Weg zwischen Hasselbach- und Universitätsplatz zu der Veranstaltung mit Theateraufführungen, Diskussionen und Informationsständen zusammen. Offiziell eröffnet wurde das Straßenfest von Magdeburgs Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD), im Anschluss hielt der Vorsitzende des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, Romani Rose, eine Rede. Innenminister Holger Hövelmann (SPD) nahm an einer Diskussion zum Thema 'Migranten als Bausteine unserer Demokratie' teil.

Die 'Meile der Demokratie' fand in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Rund 140 Veranstalter, Künstler und Gastronomen nahmen daran teil. Erstmals hat die Otto-von-Guericke-Universität zusammen mit Fachhochschulen und zahlreichen Schulen der Stadt eine 'Junge Meile der Demokratie' organisiert.

Parallel zu dem Straßenfest zogen nach Polizeiangaben rund 1.000 Rechtsextreme anlässlich des 66. Jahrestages der Bombardierung Magdeburgs am 16. Januar 1945 durch die Innenstadt. Nach Polizeiangaben kam es am Rande des Aufmarschs der Rechten vereinzelt zu Auseinandersetzungen zwischen linken Jugendlichen und der Polizei. Etwa 80 Sympathisanten aus dem linken Spektrum versuchten mit spontanen Aktionen, den Aufzug der Rechten zu störten. Die Sitzblockaden wurden jedoch ohne größere Zwischenfälle aufgelöst.

Am späten Nachmittag bewarfen etwa 100 linksorientierte Störer die Polizei, die mit rund 1.000 Mann aus mehreren Bundesländern im Einsatz war, mit Steinen und Knallkörpern. Dabei wurden sechs Polizeibeamte leicht verletzt. Mehrere gewaltbereite Jugendliche wurden festgenommen, gegen sie wird wegen Landfriedensbruch und Körperverletzung ermittelt. Insgesamt sprach die Polizei allerdings von einem weitestgehend störungsfreien Verlauf der Veranstaltungen, bei denen größere Auseinandersetzung verhindert werden konnten.

 

dapd