Im Februar 2010 zündeten drei Neofaschisten das Haus der Demokratie in 
Zossen an. Es brannte bis auf die Grundmauern ab. Der Täter wurde 
freigesprochen, der Anstifter, Daniel Teich, bislang nicht vor Gericht 
gestellt. Ein neues Haus der Demokratie will der Landkreis zur Verfügung
 stellen. Stadt und Bürgermeisterin kaufen das Gebäude und geben 
bekannt: es wird in Zossen kein Haus der Demokratie geben. 
Ein Pressegespräch findet am 21.12. um 13.00 Uhr in der Fischerstraße 23 statt.
  
Pressemitteilung Haus der Demokratie / Initiative Zossen zeigt Gesicht 
PM_HdD_2010-12-19 
Haus der Demokratie in Zossen steht nicht vor dem Aus 
In
 wenigen Wochen jährt sich unrühmliches Kapitel in der Geschichte der 
Stadt Zossen: Am 23. Januar 2010 wurde das Haus der Demokratie (HdD) von
 Rechtsextremen in Brand gesteckt und vernichtet. 
Die 
Bürgerinitiative Zossen zeigt Gesicht, die sich für mehr Demokratie und 
gegen die Ausbreitung des Rechtsextremismus in der Stadt engagiert, hat 
sich nach diesem furchtbaren Ereignis nicht aufgelöst. Im Gegenteil, wir
 erleben bis auf den heutigen Tag eine breite Unterstützung von Personen
 und Institutionen auch weit über die Stadtgrenzen hinaus. Beispielhaft 
seien das Aktionsbündnis Tolerantes Brandenburg, die Akademie der Künste
 zu Berlin, Landesministerien und auch der Ministerpräsidenten des 
Landes Brandenburg genannt. 
Gemeinsam mit dem BAZ e.V., dem Träger 
des HdD, suchten wir ein neues Domizil. Von Beginn an stand uns der 
Landkreis helfend zu Seite und bot auch finanzielle Unterstützung für 
den Wiederaufbau an. 
Noch vor dem Sommer 2010 wurde ein neues 
Gebäude mit der Fischerstraße 26 gefunden, das mit viel Kraft und einem 
enormen finanziellen Aufwand saniert werden müsste. Es wurde ein neuer 
Trägerverein gegründet, der Verein Haus der Demokratie. Handwerker, eine
 Architektin aus der Region und Fachleute des Landkreises unterstützten 
uns bei ersten Gedanken zur Planung. Gleichzeitig begannen Verein und 
Bürgerinitiative gemeinsam mit Jungendlichen aus dem Land Brandenburg 
das Grundstück aufzuräumen und das Gebäude zu entkernen. Die bisherigen 
mich geringen Kosten konnten dank der Spenden, die die BI für den Aufbau
 eines neuen Hauses der Demokratie erhalten hatte, gedeckt werden. 
Bis
 zu diesem Zeitpunkt schienen sich Stadtverwaltung und Bürgermeisterin 
nicht für unser Vorhaben zu interessieren. Im einem Brief vom ...., der 
die BI, leider nicht den Verein als Ansprechpartner, vorab als Fax 
erreichte, wurden wir von Frau Schreiber informiert, dass die Stadt das 
Vorkaufsrecht für das Objekt in der Fischerstraße 26 ausüben wolle. Zum 
einen, um „die Immobilie für die Bürgerinitiative vor dem Abriss zu 
sichern“ und um dort ein Haus der Vereine zu schaffen. Wie wir aus der 
MAZ erfahren haben, stand ein Abriss nie zur Debatte. Auch will der 
HdD-Verein kein Haus der Vereine bauen. Und die BI Zossen zeigt Gesicht 
braucht keine Heimstatt, die finden wir mittlerweile überall in der 
Stadt und ihren Ortsteilen. Was als Idee in der Bi geboren wurde und, 
was die Stadt braucht, ist ein Haus der Demokratie, von Bürgern und für 
Bürger, die sich dort in politischen, kulturellen und sozialen Projekten
 unabhängig von Politik, Wirtschaft und Verwaltung engagieren wollen. 
Das weiß auch die Bürgermeisterin. 
Die Stadt hat inzwischen das 
Vorkaufsrecht wahrgenommen, der Landkreis wird keinen Widerspruch 
einlegen. Ein verabredetes Gespräch zwischen Verein und Bürgermeisterin,
 am 16.12., ließ Frau Schreiber kurzfristig absagen. 
Stattdessen 
erfahren wir auf der Internetplattform der Zossener Wählergemeinschaft 
Plan B von deren Sprecher Thomas Böhm am 18.12., dass es mit der Stadt 
und ihrer Bürgermeisterin von Plan B in Zossen kein Haus der Demokratie 
geben wird. Unmissverständlich schreibt der Plan-B-Sprecher, dass die 
Stadt und ihre Bürgermeisterin nie ein Interesse an einem solchen Haus 
hatte. Unser Antwort: Um Demokratie leben und praktizieren zu können, 
muss man sie verstehen und durchsetzen wollen, müssen Toleranz und 
gegenseitige Achtung an oberster Stelle stehen. Und: Der Verein Haus der
 Demokratie und die BI Zossen zeigt Gesicht werden sich in ihrem Bemühen
 um Toleranz, für Demokratie und gegen Fremdenhass von diesen 
politischen Machtkämpfen nicht beeindrucken lassen.   
Peter Schmitt, Vorsitzender Verein HdD
Jörg Wanke, BI Zossen zeigt Gesicht

