Castor von Cadarache nach Lubmin wird vor Weihnachten erneut am Oberrhein erwartet

Erstveröffentlicht: 
07.11.2010

Erneuter Castor-Transport zum Jahresende von Südfrankreich nach Lubmin - Proteste geplant
07.11.2010: Lubmin/GNN/MVregio Nach den Protesten in und um Gorleben bereiten sich nun auch Anti-Atomkraft-Gegener in Mecklenburg-Vorpommern auf massenhafte Aktionen gegen den kurz vor Weihnachten geplanten Castor-Transport nach Lubmin vor.

 

Grund sei ein geplanter Castor-Transport von insgesamt 4 Castoren vom südfranzösischen Cadarache nach Lubmin. Im Unterschied zu früheren Protesten rechne man diesmal mit dem bisher größten Widerstand seit Abschaltung der ostdeutschen Kernkraftwerke 1990, sagte der Rügener Gastwirt Torsten Jelinski. Das Mitglied des Grünen-Kreisverbandes Rügen hatte bereits Ende Oktober in Thiessow eine Demonstration von 500 Atomkraftgegnern organisiert.

 

Derzeit stimmten sich regionale Initiativen zusammen mit Atomkraftgegnern aus Gorleben sowie Umweltorganisationen wie Greenpeace Aktivitäten untereinander ab, sagte Jelinski. Details wollte er jedoch nicht verraten. Es sei jedoch mit einem kraftvollen Widerstand entlang des gesamten Bahnkorridors quer durch Mecklenburg-Vorpommern zu rechnen.

 

Seinen Angaben zufolge soll der Castor-Transport von Brennelementen aus dem südfranzösischen Cadarache nach Lubmin zwischen dem 21. und 23. Dezember stattfinden. Eine Sprecherin des Innenministeriums wollte den Termin nicht bestätigen. Auch die Sprecherin der Energie Baden-Württemberg (EnBW) AG bestätigte nur, dass in dem Zeitraum ein Transport stattfinden soll.

 

Die Grünen in Mecklenburg-Vorpommern riefen am Sonntag auf ihrer Landesdelegiertenkonferenz in Neubrandenburg für den 18. Dezember in Greifswald zu einer Demonstration gegen den Castor-Transport auf. Es müsse ein Zeichen gesetzt werden, dass auch in Mecklenburg-Vorpommern "Atommüll vor unserer Haustür" nicht gewollt sei, sagte Jelinski.

 

An den Protesten gegen den Castor-Transport nach Gorleben hatten sich am Wochenende auch mehr als 400 Atomkraftgegner aus Mecklenburg-Vorpommern beteiligt, die mit acht Bussen sowie mit der Bahn ins Wendland gereist waren.

Grünen Chef Jürgen Suhr kündigte heute auf einer Landesdelegiertenkonferenz in Neubrandenburg an, dass man alle rechtlichen Möglichkeiten prüfen werde, den Transport gericdhtlich zu verhindern.