Polizei durchsucht das ALGE-Gelände

Hiesige Beamte waren während des Einsatzes vor dem Gelände präsent.
Erstveröffentlicht: 
07.10.2010

Gestern Vormittag in Oschersleben / Bewos baut Eingangstor ab


Das Gelände des Oschersleber Vereins ALGE "Alternative Lebensgestaltung" ist gestern von der Polizei durchsucht worden. Zudem hat die Bewos als Eigentümer das große Eingangstor abgebaut.

 

Von René Döring

Oschersleben. Es war 8.30 Uhr, als gestern mehrere Polizeifahrzeuge in der Magdeburger Straße hielten und gut ein Dutzend Beamte mit einem Durchsuchungsbeschluss in der Tasche das Gelände des Oschersleber Vereins ALGE betraten. Dieser Beschluss sei unter anderem aufgrund von "Schmierereien mit ALGE-Bezug" sowie mehrerer Beschädigungen von Schaufensterscheiben bei Gericht erwirkt worden, so Polizeisprecher Joachim Albrecht. "Jetzt wollen wir nach Beweisen suchen", wie Albrecht den Einsatz begründete und gut zwei Stunden später mitteilte: "Die Beamtem haben auch etwas sichergestellt." Wie der Polizeisprecher zudem sagte, "lief die Aktion sehr friedlich ab". Für diese Durchsuchung waren vor allem Beamte der Landesbereitschaftspolizei aus Magdeburg nach Oschersleben gekommen, wo sie von hiesigen Polizisten unterstützt worden sind.

Gekommen auf das Gelände, auf dem sich zu diesem Zeitpunkt ein paar ALGE-Mitglieder aufhielten, waren aber gestern nicht nur Polizisten. Beispielsweise hatten Mitarbeiter der Bewos, der das Gelände gehört, die Gelegenheit genutzt, um das Eingangstor abzubauen und zahlreiche Flaschen und Steine abzutransportieren, "die nach unserer Meinung Wurfgeschosse werden könnten", wie Bewos-Mitarbeiter Thomas Harborth auf Anfrage sagte. Zudem haben Mitarbeiter des Oschersleber Ordnungsamtes einen "gefährlichen Hund" mitgenommen und ins Tierheim gebracht, wie auch Isolde Prost vom Bauordnungsamt des Landkreises "die desolaten Unterkünfte" geprüft hat.

Nachdem die "Besucher" das Gelände wieder verlassen hatten, ist der nun offene Eingangsbereich von den Nutzern mit Sperrmüll "verschlossen" worden.

Der Mietvertrag für das Gelände ist Anfang September ausgelaufen. Die Bewos hatte daraufhin eine Räumungsklage eingereicht. Die gerichtliche Entscheidung dieser Klage steht noch aus.

Die ALGE-Mitglieder wollten sich gestern nicht äußern.