Teufelsbrücke ist noch rosa

Farbanschlag: Das „Autonome Komitee gegen die Glorifizierung von Kriegsprofiteuren und Geschichtsrevision“ besprühte laut Bekennerschreiben die Teufelsbrücke im Bergpark, um auf die Firma Henschel als Rüstungsproduzent aufmerksam zu machen. Foto:  Herzog
Erstveröffentlicht: 
28.09.2010

Kassel. Die Teufelsbrücke im Bergpark Wilhelmshöhe ist immer noch rosa. Die Brücke war in der Nacht zum Freitag, 27. August, von Unbekannten mit Farbe besprüht worden.

 

Ein „Autonomes Komitee gegen die Glorifizierung von Kriegsprofiteuren und Geschichtsrevision“ hatte sich in einer E-Mail an die HNA-Redaktion zu der Tat bekannt. Man wolle damit zum Henschel-Jubiläum auf die Rolle der Firma als Rüstungsproduzent hinweisen, hieß es in dem Bekennerschreiben. Werner Henschel (1782 - 1850), der Bruder von Carl Anton Henschel, hatte 1826 die gusseiserne Brücke gebaut, um das Vorgängermodell aus Holz zu ersetzen.

Nach Angaben von Judith Reitter, Pressesprecherin der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK), sei derzeit noch nicht klar, ob nur die rosa Farbe von dem Brückenbau entfernt oder ob diese auch neu gestrichen werden müsse. Danach richteten sich die Kosten. Der MHK liege ein Angebot in Höhe von 4500 Euro vor.

Die Polizei habe noch keinen konkreten Tatverdacht, sagt Sprecher Torsten Werner. Das Zentralkommissariat 10, zuständig für politisch motivierte Taten, hoffe auf Hinweise. Zeugen können sich unter Tel. 05 61/9100 melden. (use)