Stuttgart 21 - Polizei: Es wurden Grenzen überschritten

Erstveröffentlicht: 
26.08.2010

Stuttgart 21

 

Polizei: Es wurden Grenzen überschritten

 

Stuttgart: Die Stuttgarter Polizei verliert ihre Geduld - und gibt nun bekannt, dass die Demonstrationen der Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 am Mittwoch ihren friedlichen Charakter verloren und die Grenzen des zivilen Ungehorsams überschritten haben.

 

„Dies hat mit verständlichen Protesten sowie zivilem Ungehorsam bei weitem nichts mehr zu tun. Dies sind alles das Gemeinwesen nachhaltig beeinträchtigende Straftaten. Wer Rettungskräfte blockiert, handelt kriminell“, sagt Polizeipräsident Siegfried Stumpf, der Leiter des Einsatzes. Feuerwehr und Rettungskräfte, die zu einem Rettungseinsatz vor einem Hotel am Arnulf-Klett-Platz gerufen wurden, waren auf der Fahrt blockiert und am Einsatzort von Aktivisten bedrängt und behindert worden.

 

Mit Eiern beworfen

 

Leidtragende der Straßenblockaden waren, so die Polizei, seit den Nachmittagsstunden vor allem Bürgerinnen und Bürger, die stundenlang in Verkehrsstaus standen sowie Fahrgäste in blockierten Zügen. Besucher des am Mittwoch eröffneten Stuttgarter Weindorfs wurden mit Eiern beworfen, aus Gruppen der Straßenblockierer am Gebhard-Müller-Platz heraus flogen ziellos Flaschen, auf der Bundesstraße 14 auf Höhe der Staatsgalerie errichteten Aktivisten aus Mülltonnen Straßenbarrikaden.

 

An zentralen Verkehrspunkten in der Innenstadt blockierten mit bis zu 200 Personen starke Aktivistengruppen die Fahrbahnen bis in die späten Abendstunden. Gegen 22.35 Uhr bestand die Blockade der Bundesstraße14 auf Höhe der Staatsgalerie noch immer und die Polizei drohte zu räumen. Daraufhin verließen die Demonstranten die Fahrbahn freiwillig. Barrikaden mussten von Einsatzkräften weggeräumt werden.

 

Weitere Proteste am Donnerstag

 

Rund 500 Stuttgart-21-Gegner hatten die ganze Nacht über vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof gegen die Abrissarbeiten demonstriert. Einige Demonstranten besetzten nach Angaben der Organisatoren der Proteste auch noch am Donnerstagmorgen das Dach des Bahnhofs, um den Abriss des Nordflügels zu verhindern. Am Donnerstagmorgen wollte die Polizei ihre Präsenz wieder verstärken. Die Gegner des Bahnprojekts kündigten für den Tag weitere Proteste und eine Dauerblockade der Baustelle an.