Razzien wegen Schwarzarbeit im Sicherheitsgewerbe

Erstveröffentlicht: 
12.07.2017

Zoll und Steuerfahndung sind in Sachsen, Thüringen und fünf weiteren Bundesländern gegen Schwarzarbeit vorgegangen. Im Auftrag der Generalstaatsanwaltschaft Dresden wurden 48 Wohnungen und Geschäftsräume durchsucht. Schwerpunkt der Razzien war Zwickau. Hier wurden nach Behördenangaben zwei Verdächtige festgenommen. In Thüringen durchsuchten die Ermittler zehn Wohnungen und Geschäftsräume. Im Freistaat ansässige Firmen seien aber nicht betroffen, teilte das Hauptzollamt Erfurt mit. Insgesamt wird gegen 20 Personen ermittelt. Sie sollen Wachleute in Asylbewerberunterkünften illegal beschäftigt haben.

 

Zwei Millionen Euro Schaden


Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft wird den Verdächtigen Vorenthaltung und Veruntreuung von Arbeitsentgelt sowie Steuerhinterziehung vorgeworfen. Für die Schwarzarbeit sollen die beteiligten Firmen Scheinrechnungen ausgestellt haben. Mit unberechtigten Umsatzsteuervoranmeldungen hätten sie sich dann Geld beim Finanzamt erschwindelt. Den Sozialkassen und dem Fiskus entstand ein mutmaßlicher Schaden von rund zwei Millionen Euro. 

 

Ermittler stellen Waffen, Geld und Luxusautos sicher


Die Unregelmäßigkeiten waren den Ermittlern bei Kontrollen im Wach- und Sicherheitsgewerbe im Raum Kassel aufgefallen. Die Spur führte von dort aus zu einer Sicherheitsfirma in Zwickau, die ihre Mitarbeiter offenbar nicht ordnungsgemäß bezahlt und sozialversichert hatte. Das vorgefundene Firmengeflecht legt laut Generalstaatsanwaltschaft "eine organisierte Form der Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung" nahe.

 

Bei den Durchsuchungen fanden die Beamten auch drei Schusswaffen, Munition, ein Bolzenschussgerät, zwei Schreckschusswaffen und zwei Schlagringe. Daneben stellten sie 835.000 Euro Bargeld und zwei teure Autos sicher.