Die Sektion Lyon der „Groupe Union Defense“ (GUD) unter Steven Bissuel hat gestern, am 27.05.2017, nach dem Vorbild von CasaPound Italia ein Haus in der rue du Port-du-Temple 18 in Lyon besetzt.
Die rechtsradikale GUD hat nach ihrer Wiedergründung im Jahr 2010 in Lyon ihren wichtigsten Standpunkt - vor Paris, Alsace und Bretagne. Die rechtsradikale Studentenorganisation, die auch in der französischen Schweiz existiert, verfügt in Lyon über eine einige Infrastruktur. Den Treffpunkt „Le Pavillon Noir“ in der rue des farges 43 und den „Cercle du couer rebelle“.
GUD Lyon und Steven Bissuel scheinen ein besonderes Verhältnis zu CasaPound Italia und deren Auslandssprecher Sebastien de Boeldieu zu pflegen. Seit geraumer Zeit imitiert GUD den Stil und das öffentliche Auftreten der Italiener. Und Steven Bissuel und Sebastien de Boeldieu treten immer öfters zusammen auf.
Auch die Identitären sind in Lyon stark präsent. Ob sich die französischen Behörden diesen illegalen Stützpunkt der radikalen Rechten gefallen lassen, wird man abwarten müssen.
Der Mythos der Hausbesetzung als Domäne linker Politik schwindet in Europa langsam dahin.
Mag das Herz des einen oder anderen Autonomen bei einer solchen Erkenntnis auch schwer werden. Hausbesetzungen sind die Bemächtigung eines Raumes. Nicht mehr und nicht weniger. Die Illegalität gibt dem Ganzen zwar eine gewisse Dynamik. Aber diese Dynamik ist eingeplant und dient im Sinne und den Personen, die diesen Raum besetzt haben. Faschisten können Hausbesetzungen genauso als Mittel einsetzen, wie jeder andere auch. Hausbesetzungen an sich waren noch nie ein Garant für eine emanzipative Politik. Es waren immer die Menschen, die diese Besetzung belebten.
AntifaschistInnen sollten sich Gedanken zu der Dynamik und den Prozessen machen, die in diesen rechten Projekten ablaufen und was diese Projekte als Frame für diese Szenen für eine Bedeutung haben.
