Brandstiftung: Fünf Autos in Flammen - Staatsschutz ermittelt

Fünf Fahrzeuge der Stadtverwaltung Bruchsal wurden von Unbekannten am frühen Freitagmorgen in Brand gesetzt. © dpa
Erstveröffentlicht: 
26.05.2017

Bruchsal. Fünf Fahrzeuge der Stadtverwaltung Bruchsal wurden von Unbekannten am frühen Freitagmorgen in Brand gesetzt. Ein weiteres Fahrzeug wurde durch das Feuer beschädigt. Die Autos waren an der Rückfront der Außenstelle des Rathauses am Campus geparkt. Nach den bisherigen Feststellungen der Kriminaltechniker, wurden die Fahrzeuge im Bereich des Motorraumes vorsätzlich in Brand gesetzt.

 

Inzwischen haben der Staatsschutz und das Kriminalkommissariat Bruchsal die Ermittlungen übernommen. Hintergrund für diese Kooperation dürfte ein Brandanschlag auf den Dienstwagen von Oberbürgermeisterin Cornelia Petzold-Schick sein, bei dem im Sommer 2016 ihr Mercedes in Brand gesetzt wurde, während die gebürtige, 50-jährige Pforzheimerin im Urlaub weilte. Warum es jemand auf den Dienstwagen der ehemaligen Fritz-Erler-Abiturientin und ehemaligen Hauptamtsleiterin von Bad Wildbad abgesehen hatte, blieb unklar. Die ausgebildete Bankkaufrau kam 1988 als Ermittlungsbeamtin zum Landeskriminalamt Baden-Württemberg. Die parteilose Pforzheimerin wurde 2009 im zweiten Wahlgang Oberbürgermeisterin von Bruchsal. Nach ersten Informationen soll sie auch beim jüngsten Brandanschlag auf die Fahrzeuge der Stadtverwaltung nicht in Bruchsal geweilt haben. Telefonisch zu erreichen war sie für PZ-news am Freitag nicht.

Kurz nach 2 Uhr wurden Feuerwehr und Polizei von Anwohnern verständigt. Die Feuerwehr Bruchsal war mit den Abteilungen Bruchsal und Untergrombach zum Campus geeilt. Die Flammen der fünf brennenden Autos drohten auf das Gebäude überzuspringen. Unter Atemschutz konnte der Brand mit zwei C-Rohren und einer Hochdrucklöschanlage rasch bekämpft werden. Ein Übergreifen auf das Gebäude wurde verhindert. Durch gekippte Fenster war das Gebäude allerdings teilweise stark verraucht. Nachdem ein Zugang zum Gebäude geschaffen war, wurden unter Atemschutz die Stockwerke zuerst natürlich und später mit einem Drucklüfter gezielt belüftet. Mit einem Gasmessgerät wurden die Räumlichkeiten schließlich freigemessen. Danach konnte das Gebäude wieder normal betreten werden. Die Fahrzeuge wurden mit einer Wärmebildkamera auf letzte Glutnester kontrolliert und vollends abgelöscht.

Die Feuerwehr Bruchsal war unter der Leitung von Feuerwehrkommandant Bernd Molitor mit vier Löschfahrzeugen bis kurz nach halb sechs Uhr im Einsatz. Zur Absicherung der Einsatzkräfte war ein Rettungswagen vor Ort. Durch die Brandeinwirkung wurden die Fassade des Gebäudes und die Fenster im Erdgeschoss in Mitleidenschaft gezogen. Das Obergeschoss wurde durch Ruß verunreinigt. Der entstandene Sachschaden wird auf über 100.000 Euro geschätzt.

Der Brandort wurde abgesperrt. Das Staatsschutzdezernat versucht nun mit Unterstützung des Kriminalkommissariats Bruchsal die Hintergründe dieser Brandstiftung zu ermitteln. Auf PZ-Anfrage hin erklärte ein Polizeisprecher, das man kein Bekennerschreiben oder sonstige Mitteilungen am Brandort gefunden habe. Das Rätselraten um die brennenden Autos von Stadtverwaltung und Oberbürgermeisterin geht weiter.

Autor: pol/Tibor Czemmel, Feuerwehr Bruchsal