Berlin – Erneuter Skandal an der Berliner Polizeiakademie: Zwei Auszubildende der Polizei werden verdächtigt, Drogendealer zu sein. Die Zwillingsbrüder mit Migrationshintergrund sollen Drogen an Mitschüler verkauft haben.
Nach BILD-Informationen ist deshalb am 31. März um 14 Uhr auf dem Abschnitt 22 Anzeige erstattet worden. Zwei weitere Polizeischüler und ein Ausbilder sollen die beiden Tatverdächtigen in umfangreichen Aussagen belastet haben.
Polizisten und Anwärter auf Abwegen
Es ist nicht das erste Mal, dass Polizeischüler und Gesetzeshüter in Deutschland in Verruf geraten oder Straftaten begehen.
►► Porno-Dreh
Im Januar wurde bekannt, dass ein Berliner Polizei-Anwärter als Darsteller in einem Gruppensex-Porno mitspielt. Sein „Pimmel Bingo“-Auftritt im Internet hatte ein Disziplinarverfahren zur Folge. Dennoch: Am 28. Februar wurde der junge Mann zum Beamten ernannt.
►► Freundin erschlagen
Der dramatischste Fall ereignete sich in Jena: Dort schlug der ehemalige Polizeischüler Christoph W. (29) im vergangenen Sommer seine Freundin mit einer Hantel tot, wurde wegen Totschlags zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt.
►► Teures Trinkgelage
Im November veranstalteten Polizeischüler im thüringischen Meiningen ein Trinkgelage. Es hieß, GdP-Thüringen-Chef (Gewerkschaft der Polizei) Kai Christ habe die 80 Dienstanfänger zum Trinken auf Gewerkschaftskosten aufgefordert.
Zwei angehende Polizisten waren danach dienstunfähig, kündigten anschließend. 2000 Euro der Kosten für Schnaps, Bier und Co. soll laut Protokoll die Gewerkschaft übernommen haben.
►►Warnten Polizisten die Dealer?
Auch ausgebildete Polizisten sind nicht immer die Gesetzeshüter, für die man sie hält: LKA und Staatsanwaltschaft Berlin ermitteln derzeit gegen drei Polizeibeamte wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und gegen fünf mutmaßliche libanesische Rauschgifthändler wegen des Verdachts der Bestechung sowie Heroinhandels.
Die Polizisten sollen die Dealer vor bevorstehenden Einsätzen und Razzien gewarnt und im Gegenzug 800 Euro pro Woche kassiert haben.