Gespräche über Eissport oder Trampolinpark: Leipzigs Kohlrabizirkus hat neuen Eigentümer

Erstveröffentlicht: 
18.02.2017

Bis 2012 gab es im Kohlrabizirkus auf 2200 Quadratmetern die größte Eissporthalle Deutschlands. Vielleicht erlebt so eine Einrichtung nun bald wieder ein Comeback: Das Gelände an der Alten Messe hat seit Kurzem einen neuen Eigentümer mit neuen Plänen.

 

Leipzig. Bis zum Jahr 2012 gab es im Leipziger Kohlrabizirkus auf 2200 Quadratmetern die größte Eissporthalle Deutschlands. Vielleicht erlebt so eine Einrichtung nun bald wieder ein Comeback? Denn das 62 000 Quadratmeter große Gelände nahe der Alten Messe hat seit Kurzem einen neuen Eigentümer mit neuen Plänen. Wie Michael Klemmer, Chef der Leipziger Unternehmensgruppe Vicus, gegenüber der LVZ bestätigte, hat er den Kohlrabizirkus von der Immobiliengruppe Richter aus Rheinland-Pfalz erworben. Dieses Unternehmen war bekanntlich vor sechs Jahren im Zuge einer Versteigerung zu den beiden Großmarkthallen gekommen. Der Preis damals: rund 500 000 Euro. Zur Erbauungszeit 1927–1929 waren die zwei Massivkuppeln mit ihrer Spannweite von jeweils 75 Metern die größten der Welt.

Klemmer sagte der LVZ, ausschlaggebend für sein Engagement seien die ideale Anbindung des Areals an die S-Bahn-Strecke des City-Tunnels sowie die Pläne für ein Wohngebiet mit Schulen, Kitas und Gewerbe am Bayerischen Bahnhof gewesen. „Der öffentliche Nahverkehr steht immer mehr im Fokus. Da ist der Kohlrabizirkus jetzt ideal angebunden.“

Die vorhandenen Mieter bräuchten sich keine Sorgen zu machen. „Unser Konzept sieht vor, weitere Flächen zu erschließen und die schon genutzten behutsam zu renovieren.“ Die Nutzung der nördlichen Halle an der Semmelweisstraße mit so beliebten Veranstaltungen wie dem Nachtflohmarkt solle fortgesetzt und noch verstärkt werden. „Für die südliche Halle haben sich bereits mehrere Interessenten gemeldet, die sich dort wieder eine Eisfläche oder einen Trampolinpark vorstellen können. Auf jeden Fall geht es in Richtung sportliche Nutzung.“

Großes Potenzial sieht der Vicus-Chef bei der riesigen Etage unter den beiden Hallen. „Das Erdgeschoss hat jede Menge Tageslicht. Dort wollen wir Flächen für Künstler, Kreative, Handwerker oder Startups herrichten. Der vorhandene Tanzklub kann trotzdem bleiben.“ In Richtung S-Bahn-Haltestelle solle ein Neubau für ein Fitnessstudio entstehen. Die Freiflächen würden Platz für weitere Verdichtungen bieten. „Dazu suchen wir jetzt erst mal das Gespräch mit der Stadt.“

Von Jens Rometsch