Rund 2.500 Menschen haben am Sonnabend in Dessau-Roßlau gegen Rechtsextremismus demonstriert. Das haben die Veranstalter vom "Netzwerk Gelebte Demokratie" mitgeteilt. Wie ein Reporter von MDR SACHSEN-ANHALT berichtete, bildeten die Teilnehmer eine rund zwei Kilometer lange Menschenkette für Frieden und Toleranz.
Anlass war der Aufmarsch von etwa 130 Neonazis, die sich am frühen Nachmittag in Bewegung gesetzt hatten. Sie hatten an den Jahrestag der Zerstörung von Dessau-Roßlau im Zweiten Weltkrieg erinnern wollen. Große Teile der Stadt waren im Zuge eines Bombenangriffs am 7. März 1945 in Schutt und Asche gelegt worden, zahlreiche Menschen wurden getötet. In der Vergangenheit hatten Rechtsextreme das Datum wiederholt für Aufmärsche missbraucht.
"Weltoffene Stadt"
Dessau-Roßlaus Oberbürgermeister Peter Kuras sagte, die Menschenkete unter dem Motto "Bunt statt Braun" sei ein starkes Zeichen. Die Stadt werde auf diese Weise vor "Ewig Gestrigen und Unbelehrbaren" geschützt. Vor Ort hieß es seitens der Demonstranten, Dessau-Roßlau sei eine weltoffene Stadt, in der Nazis keinen Platz hätten.
Bis zum Nachmittag gab es nach Polizeiangaben keine Zwischenfälle. Außerdem waren Konzerte, Mahnwachen und Mitmachaktionen in der gesamten Innenstadt von Dessau-Roßlau geplant. Neben dem "Netzwerk Gelebte Demokratie" hatte sich ein Bündnis aus Kirche und Gesellschaft an dem Protest beteiligt.