Die populistischsten Aussagen von Rainer Wendt über Fußball-Fans

Erstveröffentlicht: 
08.03.2017

Der Name Rainer Wendt ist die Reizfigur unter deutschen Fußballfans. Mal will er ganze Fankurven verbieten, dann fordert er Fußfesseln für Stadionverbotler oder rechtfertigt Dutzende Verletzte bei Pfefferspray-Angriffen. Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG) hat es sich seit 2007 zur Aufgabe gemacht, populistisch polternd durch die Medien zu wüten. Sein Lieblingsfeind: der Fußball und seine Fans.

 

Dabei nimmt Wendt, der öffentlich immerzu Recht und Ordnung fordert, das alles bei sich selbst nicht ganz so genau. Seit einigen Tagen steht das dauernd schimpfende CDU-Mitglied nämlich unter Dauerbeschuss. Report München veröffentlichte, dass er jahrelang eine Besoldung als Hauptkommissar erhielt, ohne der Tätigkeit nachzugehen. Das Innenministerium in NRW hat jetzt ein Disziplinarverfahren gegen den 60-Jährigen eingeleitet. Wendts Realitätssinn beim Fußball ist ebenfalls getrübt. So erklärte er immer wieder, kein Brandstifter zu sein, nur um später Sätze wie „Wer ins Stadion geht, begibt sich in Lebensgefahr" folgen zu lassen. Menschen, die ein Fußballstadion noch nie besucht haben, müssen nach Wendts Aussagen an einen Kriegsschauplatz denken. Wegen seiner populistischen Pöbeleien herrscht sogar ungewohnte Einigkeit zwischen Ultras, Fans und Fußballfunktionären. „Das ist ein Schlag ins Gesicht von Millionen friedlicher Fußballfans. Diese Aussagen sind unverantwortlich und Panikmache aus Gründen der Selbstdarstellung", erklärte daraufhin Christian Seifert, Vorsitzender der DFL-Geschäftsführung, über den Chef der zweitgrößten Polizeigewerkschaft. Die hat sich offensichtlich vorgenommen, zur SPD-nahen Gewerkschaft der Polizei einen Gegenpol aufzubauen.

 

Wir wissen nicht genau, welches Problem Rainer Wendt grundsätzlich hat – und wir haben leider auch keine Lösung, wie ihm geholfen werden kann. Allerdings wird Herr Wendt auch durch Steuergelder von Fußballfans bezahlt. Und die mussten sich in den letzten Jahren folgende Aussagen von ihm anhören:

 

Rainer Wendt zur Sicherheit im Fußball:

„In der derzeitigen Situation müssen wir leider jedem Fußballfan sagen: Wer ins Stadion geht, begibt sich in Lebensgefahr."

Rainer Wendt, nachdem beschlossen wurde, dass Stadionverbote auf Verdacht zulässig sind.


„Es ist doch reiner Zufall, dass es noch keinen Toten gegeben hat."

Rainer Wendt im Interview mit Fanzeit, nachdem Stuttgarter Fans Polizisten in einen Hinterhalt lockten und die Beamten Warnschüsse abgaben.

 

 

Rainer Wendt über Stadionverbote:

„Die Situation ist unerträglich! Wir müssen Vereine, die Stadionverbote nicht konsequent umsetzen, vor leeren Rängen spielen lassen und wir müssen Wiederholungstäter mit elektronischen Fußfesseln und lebenslangen Stadionverboten sanktionieren."

Rainer Wendt in der Bild-Zeitung im Jahr 2012, nachdem die „Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze" ihre vielkritisierten Zahlen herausbrachte


Rainer Wendt über Kollektivstrafen:

„Wir wünschen uns, dass die Polizei besser als bisher in die Lage versetzt wird, Gruppen vom Stadien fernzuhalten. Wenn etwa eine Gruppe vorher einen Zug auseinandergenommen hat, dass wir gleich am Bahnhof sagen können, dass sie das Spiel nicht sehen werden. Es muss möglich sein, dass wir solche Maßnahmen auch durchsetzen können, ohne dass wir den Einzelnen die Tat nachweisen können. Wir sind da ja nicht in der Strafverfolgung, sondern in der Gefahrenabwehr."

Rainer Wendt im Interview mit Fanzeit (2015)


Rainer Wendt über Stehplätze in den Stadien:

„Wir müssen auch prüfen, ob bestimmte Bereiche im Stadion gesperrt werden sollten. In die Kurven, wo sich häufig Gewalt hochschaukelt, gehören keine Fans."

Rainer Wendt in der Taz (2010)


„Die Stehplätze gehören abgeschafft, die Zäune erhöht, und bei jeder Ausschreitung sollten für den Verein 100 000 Euro fällig werden."

Rainer Wendt in der Neuen Osnabrücker Zeitung (2012)


Rainer Wendt über Einlasskontrollen in Nacktzelten:

„Die sind bei bestimmten Spielen absolut richtig und vernünftig. Die Aufregung der Fans verstehe ich nicht. Auch am Flughafen gibt es ja solche 'körpernahen Durchsuchungen'."

Rainer Wendt im Interview mit web.de (2012)


„Wem zudem strenge Leibesvisitationen nicht passen, der soll vor dem Stadion bleiben müssen."

Rainer Wendt in der Neuen Osnabrücker Zeitung im Jahr 2012


Rainer Wendt über die Investitionen von Verband und Vereinen in Fanprojekte:

„Aber der DFB muss sich fragen, ob es nicht auch Aktionismus ohne Sinn gibt, wenn Geld für Bastelstuben von Ultra-Fans ausgegeben wird."

Rainer Wendt in der taz (2010)

 

 

Rainer Wendt über den Blocksturm der Polizei beim Champions-League-Qualifikationsspiel zwischen Schalke 04 und PAOK Thessaloniki

Bei dem Vorfall im Jahr 2013 wurden 89 Menschen verletzt, der FC Schalke distanzierte sich von dem Polizeieinsatz, gegen 23 Polizisten wurde ermittelt. Der Auslöser, eine mazedonische Fahne mit dem „Stern von Vergina", war entgegen der Polizeieinschätzung legal.


„Der Einsatz von Pfefferspray und Schlagstock war richtig und notwendig, um das Einschreiten der Polizei durchzusetzen. Hier gab es Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Man kann solch eine Fahne nicht aus dem Stadion beten. Wer sich gegen polizeiliche Maßnahmen zur Wehr setzt, muss damit rechnen, dass die Beamten ihre Zwangsmittel einsetzen. Ich kann nicht erkennen, dass dies unverhältnismäßig geschehen ist. Die Kritik des Vereins Schalke 04 muss man zurückweisen. Zum Glück werden Rechtmäßigkeit und Verhältnismäßigkeit von Polizeieinsätzen nicht von Fußballfunktionären beurteilt. Wir sind nicht auf dem Kinderspielplatz, sondern im Fußballstadion."

Rainer Wendt im Interview mit den Ruhrnachrichten (2013)

Passend dazu: Wie sich die politische Rivalität zwischen PAOK- und Schalke-Fans entlud


Rainer Wendt über die Arbeit von Polizisten:


„Es wird immer heftiger. Manchmal hat es den Anschein, als würde aus dem Volkssport Fußball der Sport „Wir prügeln uns mit der Polizei" werden. Dass Polizisten in Lebensgefahr geraten, ist leider das Wochenendprogramm."

Rainer Wendt im Interview mit der Welt (2015)

 

Rainer Wendt über die Kennzeichnungspflicht von Polizisten:

„Es gibt überhaupt keine Veranlassung, alle Polizistinnen und Polizisten unter Generalverdacht zu stellen, sie könnten Straftäter sein, die man identifizieren muss."

Rainer Wendt in einer Stellungnahme der DPolG Duisburg (2016)