Leipzig startet friedlich ins neue Jahr − Brand am Arbeitsamt

Erstveröffentlicht: 
01.01.2017

Die Silvesterfeiern in Leipzig sind weitgehend friedlich über die Bühne gegangen. Am Augustusplatz und Connewitzer Kreuz blieb es ruhig. Allerdings legten Unbekannte am Arbeitsamt Feuer. Am Hauptbahnhof verlor ein Mann zwei Finger.

 

Leipzig. Die Messestadt ist feuchtfröhlich und weitgehend friedlich ins neue Jahr gestartet. Wie Polizeisprecherin Maria-Katharina Geyer gegenüber LVZ.de sagte, feierten die Leipziger unter anderem am Augustusplatz und am Connewitzer Kreuz ausgelassen, aber auch im Rahmen des Erlaubten. "Es ist bisher alles ruhig geblieben, wir werden aber auch weiterhin ein Auge darauf haben", so Geyer mit Stand von 2.30 Uhr. Im Laufe der Nacht wurden am Augustusplatz drei Personen wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen, teilte die Polizei am Sonntagmorgen mit. Eine Brandstiftung, in einer Leipziger Behörde sowie ein Unfall mit abgetrennten Fingern hielten die Beamten ebenfalls in Atem.

 

Gegen 0.30 Uhr wurde die Feuerwehr zur Agentur für Arbeit gerufen, weil dort Flammen aus dem Gebäude loderten. Unbekannte hatten an insgesamt elf Stellen der Behörde im Stadtteil Möckern Scheiben eingeschlagen und Brandbeschleuniger ins Gebäude geworfen. Die herbeigerufenen Rettungskräfte hatten einige Mühe, konnten die Flammen aber schließlich unter Kontrolle bringen. Die Polizeisprecherin sprach von vergleichsweise hohem Sachschaden, der von Experten aber noch genau beziffert werden muss. Die Kriminalpolizei hat ihre Ermittlungen aufgenommen. Zudem liefen auch mehrere Keller- und Balkonbrände nach dem Feuerwerk um Mitternacht bei der Feuerwehr ein.

 

Abgetrennte Finger im Tunnel am Hauptbahnhof

 

Kurz nach dem Start ins neue Jahre hat die Bundespolizei zudem am Hauptbahnhof im Tunnel zwischen Bahnhof und LVB-Turm zwei abgetrennte Finger gefunden. "Es war erst unklar, wem die überhaupt gehörten, denn ein Verletzter war nicht zu sehen", so Polizeisprecherin Geyer gegenüber LVZ.de. Die Einsatzkräfte brachten die Finger in die Notfallambulanz wo sich letztlich auch der verletzte Besitzer fand. Der Mann war zuvor an der Zentralhaltestelle vor dem Hauptbahnhof gefunden und ins Krankenhaus gebracht worden. Die Polizei geht derzeit davon aus, dass der Verletzte seine Finger bei einem Pyrotechnik-Unglück verloren und nach Hilfe suchend umhergeirrt war.

 

"Bier statt Böller" am Connewitzer Kreuz

Begleitet wurden die Silvesterfeiern in diesem Jahr von einem Großaufgebot der Polizei. Bis zu 1000 Beamte waren in der Nacht zum Sonntag in der Messestadt im Einsatz – etwa doppelt so viele wie im Vorjahr.  Die Polizeidirektion Leipzig wurde durch Beamte der Bereitschaftspolizei und der Bundespolizei unterstützt. Um einen möglichen Terroranschlag wie zuletzt in Berlin zu verhindern, wurden auch die Zufahrten zum Augustusplatz vom Ring und der Goethestraße mit Betonbarrieren blockiert.

Rund um das Connewitzer Kreuz galt in der Neujahrsnacht von 23 bis 6 Uhr ein Verbot von Spontan- und Eilversammlungen unter freiem Himmel. Gestattet war die Versammlung von "Bier statt Böller" von "Die Partei", die laut Polizei am Connewitzer Kreuz wie geplant von 23 Uhr bis 23.30 Uhr stattgefunden hat und "ohne Vorkommnisse" beendet worden sei. Um 2.30 Uhr wurden vorsorgliche Sperrungen aufgehoben, und die Straßenbahnen und der Inidividualverkehr durften am Kreuz wieder alle Routen nutzen.

Deutlich früher, nämlich schon gegen 1 Uhr, hatten nach Angaben der Behörde alle Besucher den Augustusplatz wieder verlassen. Die Stadtreinigung rückte an und der Bereich rund um Oper und Gewandhaus konnte schnell wieder für den Verkehr freigegeben werden. Die Leipziger Ahmadiyya-Gemeinde hatte außerdem angekündigt, am Neujahrsmorgen die Stadtreinigung bei den Aufräumarbeiten am Augustusplatz zu unterstützen.

In der Nacht kontrollierte die Bundespolizei auch Bahnstrecken und Bahnhöfe - unter anderem mit Blick auf die Einfuhr von illegalen Feuerwerkskörpern. Dabei wurden am Bahnhof in Johanngeorgenstadt zwei Leipziger mit insgesamt 200 Böllern ohne Prüfzeichen erwischt.