Brandanschläge in Kleinblittersdorfs katholischer Kirche

Erstveröffentlicht: 
22.12.2016

Wenn ein Haus Gottes Schauplatz einer Straftat wird, wühlt das die Menschen auf. Denn der oder die Täter sind bis heute nicht ermittelt. Und die Kriminalpolizei sucht noch immer Zeugen.

 

St. Agatha, Mittelpunkt der Pfarrgemeinde Kleinblittersdorf, steht Gläubigen außerhalb der Gottesdienstzeiten nicht mehr offen. Die Kirche ist am 9. und am 11. September zum Tatort geworden. Erst jetzt machten Polizei und Gemeinde die Vorfälle publik. Es handelt sich um „Sachbeschädigungen durch Brand“. Es sind Fälle, die Angst machen.

 

„Die Leute fragen immer, ob das, was jetzt passiert ist, mit der Diskussion über das Bordell zusammenhängt“, sagt August Drexler, zweiter Vorsitzender des Pfarrverwaltungsrats. Pfarrer Andreas Müller hatte in der Bordell-Debatte klar Partei ergriffen.

 

Drexler fasste auf SZ-Anfrage zusammen, was die Pfarrgemeinde weiß. „Als der Küster am 9. September nachmittags in die Kirche kam, sah es schlimm aus. Am Kerzenstand waren Blumen umgeworfen. Das Altartuch qualmte noch.“

 

Wie heftig es zuvor gebrannt haben muss, zeigte der verbrannte Kalkstein des Altars. Zudem hatten der oder die Täter einen Brandbeschleuniger verschüttet. Etwa 2000 Euro beträgt der Schaden. Zwei Tage später gab es den nächsten Brand. Auch in der Marienkapelle hatte die Decke auf dem Altar in Flammen gestanden. Ungefähr 4500 Euro kostet es, die Schäden zu beseitigen. Das dürfte Drexler zufolge erst im Frühjahr, und zwar vor dem Marienmonat Mai, möglich sein. „Die Kapelle bleibt bis zur Reparatur geschlossen“, sagt er. Und kommt auf eine weitere nicht zu begreifende Tat zu sprechen. Ziel war ebenfalls im September das Kreuz am Langmühlenweg. Das Gesicht der Heilandsfigur ist zerschlagen. „Das kostet 1500 Euro – mindestens. Die Kosten muss die Pfarrgemeinde selbst aufbringen.“ Wer die weihnachtlich geschmückte Kirche besuchen möchte, kann das in der Weihnachtszeit tun – dank Menschen, die dann auf das Gotteshaus aufpassen.

 

St. Agatha ist zwischen Weihnachten und Neujahr täglich zwischen 15 und 16.30 Uhr geöffnet. Hinweise zu den Taten an die Polizei, Tel. (06 81) XXX.