Diskussionsveranstaltung: Trump’s Trade War oder die Geschichte von Welthandel und Nationalismus

Gruppen gegen Kapital und Nation

Eine Diskussionsveranstaltung in der Reihe Agitare Bene der Gruppe jimmy boyle (Gruppen gegen Kapital und Nation).

 

Es soll eine seiner ersten Amtshandlungen werden: Donald Trump will gleich am ersten Tag seiner Präsidentschaft aus dem Transpazifischen Freihandelsabkommen TPP aussteigen. Dieser Ausstritt war eines seiner zentralen Wahlversprechen: „TPP must be stopped. We need to protect the American worker!“ Das hörte die Wählerschaft gerne, fühlen sich doch viele durch die zunehmende Abwanderung von Fabriken ins billigere Ausland als Verlierer der Globalisierung. Oder fürchten als Unternehmer die steigende Konkurrenz durch TPP. So freut sich dann auch Sneakers-Hersteller New Balance, wenn es dank Trumps Absage an TPP „wieder in die richtige Richtung geht.“ (Brennende Turnschuhe gehörten wohl weniger dazu.)

Wenn Trump gegen Freihandelsabkommen wie TPP hetzt, dann weil er in der Tat eine andere Handelspolitik befürwortet als Obama das getan hat. Der Standpunkt, von dem aus beide ihre Politik planen und kalkulieren ist jedoch ein und derselbe. Beide verfolgen ein gemeinsames Ziel: die US-amerikanischen Kapitale müssen wachsen. Nur darüber, wie dieses Ziel am besten erreicht wird herrscht Uneinigkeit. Für Trump ist klar: Schuld am aktuell mauen Wirtschaftswachstum der USA sind erstens ausländische Kapitale und zweitens bisherige US-Regierungen, die versäumt haben, Amerika als starke und unnachgiebige Nation zu repräsentieren. Er verspricht nun bessere Deals für die USA zu verhandeln––Deals, die der Größe und Stärke der USA auch entsprechen würden, statt zahlreiche Zugeständnisse an die Partnerländer zu enthalten. Das kommt bei vielen gut an, als gute Nationalisten wollen auch sie endlich wieder die amerikanische Wirtschaft und Nation blühen sehen. Mit der falschen Annahme, das würde auch ihnen persönlich zum Vorteil helfen.

Auf der Veranstaltung wollen wir anhand der US Handelspolitik - von multilateralen Handelsverträgen bis hin zu Trumps versprochenem Handelskrieg - diskutieren, wie Welthandel generell funktioniert. Wir wollen klären, warum Staaten Handelsverträge untereinander schließen, mit welcher Kalkulation sie zu den Verhandlungen antreten und welche Rolle dabei eigentlich die Bevölkerung der beteiligten Staaten spielt, wenn ein Handelsabkommen zum 'Wohle der Nation' abgeschlossen wird.

 

Die Veranstaltung findet statt am Dienstag, den 10. Januar 2017 um 19:30 Uhr

in der B-Lage, Mareschestr. 1, 12055 Berlin (Neukölln)

Der Ort ist bedingt barrierefrei (http://www.b-lage.de/wir.htm).

 

Weitere Termine & Texte unter:

http://gegner.in/