Ermittlungen nach privatem Nazi-Konzert

Erstveröffentlicht: 
20.10.2016

Ein Neonazi-Konzert in der benachbarten Schweiz am vergangenen Wochenende mit 6.000 Rechtsextremen sorgt für Aufregung. Auch in Vorarlberg wird nach einem Auftritt der ungarischen Neonazi-Band „Indulat“ im Frühjahr ermittelt.


Die Staatsanwaltschaft in Vorarlberg ermittelt gegen ein ungarisches Bandmitglied der Musikgruppe „Indulat“ wegen des Verdachts der Wiederbetätigung. Auf der Homepage der Band war laut Verfassungsschutz ein Foto zu sehen, auf dem dieses Band-Mitglied bei einem privaten Auftritt in Vorarlberg die Hand zum Hitler-Gruß hebt. Ob es auch zur Anklage kommen wird, ist noch unklar.

 

Der Auftritt der Band fand am 5. März 2016 in einem Keller eines Wohnhauses in einer kleinen Gemeinde im Bezirk Feldkirch statt. Es handelte sich dabei aber um eine private Veranstaltung eines „Blood & Honour“-Anhängers, sagt der Verfassungsschutz. An die 20 Personen seien eingeladen gewesen. Den Behörden seien in einem solchen Fall die Hände gebunden, da es sich um eine private Veranstaltung gehandelt habe, die nicht rechtswidrig sei, so die Auskunft der Vorarlberger Verfassungsschützer.

 

Das angebliche Konzert der Nazi-Band „Indulat“ hatte im Frühjahr für Aufregung gesorgt. Die Grünen hatten auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht - mehr dazu in Unbemerktes Neonazi-Konzert in Vorarlberg (vorarlberg.ORF.at; 2.4.2016).

 

Anzeige wegen Rassismus

 

Das Konzert am vergangenen Wochenende in der Schweiz wird ein juristisches Nachspiel haben. Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus (GRA) zeigt die Veranstalter und die Bands wegen Rassismus an. Die Anzeige richtet sich gegen die Schweizer Band „Amok“, die deutschen Gruppen „Stahlgewitter“, „Confident of Victory“, „Excess“, „Frontalkraft“ und gegen die Organisatoren des Konzerts. In Toggenburg in der Schweiz, eine gute Autostunde von Vorarlberg entfernt, trafen sich am Wochenende ca. 5.000 Rechtsextreme.

 

Angela Ganthaler; ORF Vorarlberg


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