Nazibands spielen vor 5000 Zuschauern in Unterwasser

twitter.com/antifa_bern +++ Zur Zeit findet in Unterwasser, St. Gallen ein Neonazikonzert mit weit über tausend Nazis aus ganz Europa statt. +++
Erstveröffentlicht: 
16.10.2016

In der Tennishalle Unterwasser hat am Samstagabend das "Rocktoberfest" stattgefunden. Die Organisation "Antifa Bern" berichtet, es habe sich dabei um ein Neonazi-Konzert gehandelt.

 

UNTERWASSER. Sie tragen Namen wie Stahlgewitter, Amok oder Frontalkraft und stehen für Neonazimusik. Am Samstagabend sollen diese Bands in der Tennis- und Eventhalle Unterwasser aufgetreten sein, wie FM1-Today berichtet. Gegenüber FM1 bestätigte Markus Rutz, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei, dass in Unterwasser ein "von den Behörden bewilligter Anlass" stattgefunden hat. Die Polizei will allerdings nicht sagen, ob es sich bei den Konzertbesuchern um Neonazis gehandelt habe oder nicht.

 

+++ Zur Zeit findet in Unterwasser, St. Gallen ein Neonazikonzert mit weit über tausend Nazis aus ganz Europa statt. +++

 

Via den Kurznachrichtendienst Twitter liess die Organisation "Antifa Bern" allerdings verlauten, dass über 1000 Neonazis im Toggenburg ein Konzert besuchten. Dieses sei ursprünglich im Süddeutschen Raum geplant gewesen - Hauptorganisator des Events sei die Neonazi-Organisation "Blood&Honours" gewesen. Auf Anfrage von Tagblatt-Online spricht die St.Galler Kantonspolizei von gegen 5000 Konzertbesuchern. "Gemäss Einsatzleiter lief das Fest sehr gesittet ab und war um 2 Uhr zu Ende", so Mediensprecher Rutz.

 

Antifa Bern @antifa_bern

Nazigrosskonzert in #Toggenburg wurde von der Gemeinde genehmigt, Kapo St. Gallen lagen informationen über auftretende Bands vor.

12:13 - 16 Okt 2016

 

"Antifa Bern" wirft der St.Galler Kantonspolizei vor, sie habe Kenntnis von den auftretenden Bands gehabt. Mediensprecher Rutz dementiert dies gegenüber Tagblatt-Online: "Wir wussten nicht, welche Bands am Rocktoberfest auftraten." Laut Rutz ist im Strafgesetzbuch klar geregelt, was erlaubt ist und was nicht. "Werden die Artikel über rassistische Äusserungen und Darstellungen nicht verletzt, ist die Bewilligung eines solchen Konzertes Sache der Gemeinde."

"Sonntagszeitungs"-Journalist Fabian Eberhard - er gilt als profunder Kenner der Schweizer Neonazi-Szene - schrieb auf Twitter, dass es sich beim Anlass im Toggenburg um "den grössten Rechten Event handelt, der je in der Schweiz stattgefunden hat". Zudem dürfte das "Rocktoberfest" das grösste Rechtsrockkonzert der vergangenen 20 Jahren in Europa gewesen sein. (chk)