In der öffentlichen Wahrnehmung erscheint die staatliche Bildungsinstitution Schule gemeinhin als alternativlos, allenfalls reformbedürftig. Dem gegenüber mangelt es aus anarchistischer Perspektive nicht an schonungsloser Kritik am Pauken, an der Fremdbestimmung und am Eintrichtern von Disziplin und Lehrinhalten.
Dabei lassen sich mehrere Phasen libertärer Kritik ausmachen, von denen der Vortrag auf die jüngere Phase seit den 1960er Jahren eingeht: in dieser erfreuen sich pädagogisch-optimistische Ikonen aus klassisch-anarchistischen Zeiten (z.B. Francisco Ferrer oder Leo Tolstoi) zwar immer noch einer wohlwollenden Rezeption, jedoch werden auch immer skeptischere Tendenzen gegenüber der Erziehung als Herrschaftsinstrument laut, die bis zur gegenwärtigen Diskussion antipädagogischer Standpunkte gehen.
Außerdem stellt sich die Frage, wie Herrschaftskritik an Schule aussehen kann in einer Zeit, in der weniger auf Anordnung gepaukt, sondern an die Selbststeuerungspotentiale von SchülerInnen appelliert wird, d.h. neue oder neoliberal reorganisierte Herrschaftsmechanismen in Schule auftreten.
Nicht zu kurz kommen sollen neben der Besprechung mutmachender Beispiele anarchistischer Bildungspraxis auch die Diskussion.
Freitag 11.11.2016 im Alibi in Essen (Gladbecker Str. 10)
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